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Waldbaden- Ein Samstagvormittag im Wald

| Optimisten 01/2022

Schon bevor im Optimisten 3/2021 ein Artikel über das Waldbaden erschien, hatten sich neun Frauen der SHG Hilden-Haan zum Waldbaden angemeldet. Drei Stunden lang schlenderten wir durch den Wald, denn es geht um Entschleunigung und Achtsamkeit.

„Shinrin Yoku“ kommt aus Japan. Es bedeutet so viel wie „Ein Bad in der Waldluft nehmen“ oder, kurz gesagt, Waldbaden. In Japan ist Shinrin Yoku eine anerkannte Therapieform gegen Stress und zur Stärkung des Immunsystems.
Das Schlendern im Wald soll entschleunigen und damit auch den Stress reduzieren. Waldbaden soll helfen, den Blutdruck zu senken und Stresshormone zu reduzieren. Im Neandertal ist man sofort mit der Natur im Einklang.

Wir schlenderten also durch den Wald, staunten über die verschiedenen Pilz-, Flechten- und Moosarten, auf die uns die Wald-Therapeutin aufmerksam machte, rochen an der Rinde der Bäume (sie enthält Terpene, bioaktive Stoffe, die Pflanzen – nicht nur Bäume und Sträucher – abgeben. Diese können vom Menschen über Haut und Lunge aufgenommen werden und wirken auf das vegetative Nervensystem) und genossen die Stille des Waldes.

Es regnete, man konnte die Gerüche besonders intensiv wahrnehmen. Achtsamkeits-Übungen gehörten auch dazu. Alle sollten einmal mit geschlossenen Augen einfach nur die Geräusche des Waldes wahrnehmen.

Wir betrachteten die Baumkronen und den Himmel, ohne uns den Hals zu verrenken, ganz einfach indem man in den Spiegel schaut.

Wir rochen zuerst mit geschlossenen, danach mit geöffneten Augen an einem Stück Rinde und waren erstaunt, wie unterschiedlich intensiv man den Geruch wahrnimmt. Und mit einer Lupe konnten wir die Blätter, Pilze, Rinde und alles was wir wollten, genau betrachten.

Es war wirklich schön, einmal so langsam unterwegs zu sein, sich einfach die Zeit zu nehmen.

Susanne Stump
Gruppensprecherin SHG Hilden-Haan


Das Neandertal gehört wohl zu den bekanntesten Orten der Welt und ist damit ein Ziel für zahlreiche Besucher. Neben dem Fund des Neandertalers vor 160 Jahren und der damit einhergehenden menschheitsgeschichtlichen Bedeutung ist es heute ebenfalls ein Ausflugsziel für Naturliebhaber und Wanderer. Das Neandertal-Museum, die Fundstelle des Neandertalers sowie das Eiszeitliche Wildgehege nahe der Düssel (bei Düsseldorf) eignen sich bestens für einen Tagesausflug.