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Moderne Fibromyalgie-Diagnostik und Therapie

| Optimisten 03/2016

Dr. Harald Weskott

Ein Zeckenbiss, dem häufig eine Borreliose-Erkrankung folgt, kann das Anfangsstadium einer Fibromyalgie sein, die dann häufig noch in ihren Stadien mit einer CFS (chronisches Müdigkeitssyndrom) einhergehen kann. Daher ist es unbedingt wichtig, Zeckenbisse sofort zu analysieren. Sollte sich eine Erhöhung der Aktivierung darstellen, ist zur Prophylaxe eine umgehende Therapie notwendig, weil ansonsten die Gefahr der Entwicklung einer Fibromyalgie besteht, die in Verbindung mit einem Leaky Gut Syndrom (Darmstörung) stehen kann. Es kann im ungünstigsten Fall das Vollbild einer Fibromyalgie entstehen.

Die allgemeine Prophylaxe sollte immer im Bereich Säure-Basen-Situation bestehen. Besteht eine Übersäuerung in diesem Bereich, sollte man immer versuchen, die Darmsituation zu analysieren und zu stabilisieren. Ein gesunder, stabiler Darm kann und sollte ein sehr hervorragendes Indiz sein für eine Minderanfälligkeit für die modernen Erkrankungen Fibromyalgie und CFS. Es gilt deshalb, wenn immer möglich, die Darmsituation genau zu analysieren und hinsichtlich der Darmbakterien immer möglichst Substitutionen in diesem Bereich durchzuführen. 

Es sollte versucht werden, das so genannte Leaky-Gut-Syndrom, wenn immer es besteht, zu therapieren. So sollte unbedingt der pH-Wert des Darmes im idealen Bereich liegen, da es ansonsten zu einer Störung der Resorption von wichtigen Mineralien kommt. In diesem Bereich gilt es, analytisch eine Säure-Basen-Analyse durchzuführen, um hier genau zu sehen, wie stark die Übersäuerung ist. 

Als Infusionen sollten typische Basen-Vitamin-Mineral-Infusionen gegeben werden, bedingt durch die Tatsache, dass praktisch über 90 % der Fibromyalgie-Patienten eine deutliche Übersäuerung zeigen, die entsprechend via Säure-Basen-Analyse dargestellt werden und entsprechend mit Basen-Vitamin-Mineral-Infusionen therapiert werden kann. 

Der Therapeut, der dieses Vorgehen beherrscht, hat eine Chance, da sowohl die Fibromyalgie-Diagnostik und Therapie als auch Diagnostik und Therapie des mittlerweile so gefürchteten CFS in ihrer Genese noch schwieriger zu diagnostizieren und insbesondere zu therapieren ist. 

Am Rande sei die Tatsache erwähnt, dass eine Patientin bzw. ein Patient mit CFS vermeiden sollte, Schlafmittel zu nehmen. Derartige Schlafmittel, die bei vielen Fibromyalgie- und CFS-Patienten verordnet werden, sind absolut kontraproduktiv und können die chronische Abgeschlagenheit noch weiter verstärken und die therapeutische Möglichkeit, die CFS zu behandeln, weiter verschlechtern.

Über spezielle Laboruntersuchungen lässt sich die Darmsituation genau analysieren. Es sollte versucht werden, die Säure-Basen-Situation zu harmonisieren. Die Entzündungsparameter müssen hierbei genau analysiert werden.

In diesem Zusammenhang sind ein wertvolles und gutes Feld Rehabilitationsmaßnahmen, die unbedingt bei den modernen Zivilisationskrankheiten auch durchgeführt werden sollten. Sie sind eine gute Möglichkeit, eine Trainingssituation aufzubauen, Spannungen der Muskulatur abzubauen, Myogelosen zu bekämpfen und zu therapieren, was nicht den Kern der modernen Zivilisationskrankheiten trifft, aber durchaus hilfreich in der Restabilisierung des Patienten und Verbesserung des Allgemeinzustandes ist. Der Vorteil derartiger Reha-Maßnahmen ist zudem der Entlassungsbrief, der genau die Diagnosen darstellt, die innerhalb der Reha-Maßnahme festgelegt wurden und die sich im Bereich des Bewegungsapparates darstellen und evtl. weiter, wenn möglich, über die Krankenkasse verordnet werden können oder aber im Rahmen einer Selbsthilfegruppe durchgeführt werden können als Trockengymnastik oder Warmwassergymnastik. 

Die Durchführung von Reha-Maßnahmen auch bei den modernen Zivilisationskrankheiten ist wertvoll, die Diagnosen, die auch von Seiten der Reha-Ärzte gestellt werden, machen es evtl. möglich, den Grad der Behinderung zu beeinflussen, da der Bericht mit den gestellten Diagnosen eine gute Grundlage für die Beurteilung des Grades der Behinderung darstellt. 

Der Grad der Behinderung ist wiederum wichtig, um früher eine Rente zu erlangen, da insbesondere bei den modernen Zivilisationskrankheiten sowohl hinsichtlich Schmerzen bei Fibromyalgie, aber auch gleichzeitig die CFS-Situation dazu führen können, dass nur noch dreiviertel- oder halbschichtige berufliche Tätigkeiten durchgeführt werden können. Insbesondere, wenn der CFS-Quotient hoch ist, ist im Grunde eine berufliche Tätigkeit auch nur halbschichtig nicht mehr möglich. 

Das CFS beispielsweise macht eine genaue Diagnostik mit Lungenfunktion, Fahrradergometrie, Ultraschall etc. notwendig. Dies kann die Beurteilung des GdB günstig beeinflussen und der Patientin/dem Patienten einen früheren Rentenbeginn ermöglich. 

So ist es wichtig für Patientinnen/Patienten mit CFS, die praktisch nicht mehr in der Lage sind, einer vollschichtigen Erwerbstätigkeit nachzugehen, ein Gutachten zu erstellen, das darstellt, dass der Patient nicht mehr in der Lage ist, eine Berufstätigkeit durchzuführen. 

In solchen Fällen habe ich als jahrelanger Gutachter der Deutschen Rentenversicherung Münster bereits Gutachten für Fibromyalgie- oder CFS-Patienten durchgeführt, damit diese Patienten endlich zu ihrem Recht kommen und mit einem Ausstieg aus dem Berufsleben ein noch halbwegs entspanntes (Rentner-)Leben genießen können, wenn immer die Schmerzen es zulassen. In jedem Fall muss über den Grad der Behinderung versucht werden, die Frühberentung, wenn diese nötig ist, auf der Grundlage eines entsprechenden Gutachtens zu beantragen, welches ich gerne bereit bin für Patienten zu erstellen, da ich als Gutachter für Fi-bromyalgie, CFS und multichemische Sensitivität seit Jahren tätig bin. 

Für Rückfragen stehe ich jederzeit gerne zur Verfügung. 

Dr. med. Harald Weskott

Ganzheitsmedizinisches Zentrum
für Stoffwechselmedizin Südwestfalen
Fibromyalgie Diagnostik und Therapie

Bahnhofstr. 6
57339 Erndtebrück
Tel. (02753) 59 83 63

dr.weskott(at)t-online.de