Zum Hauptinhalt springen

Mein Leben mit Fibromyalgie, zwei Hunden und einer Katze

| Optimisten 01/2022

Ich bin Christiane, 54 Jahre alt und wohne in Biebergemünd. Zu mir gehören Michael, mein Partner, zwei Hunde, ein Rottweiler Opa, eine quirlige junge Dame aus Rumänien und ein Kater.

Ich muss gestehen, ich bin froh, meinen Partner und meine Tiere zu haben. Wenn die Fibromyalgie mich wieder mal fest im Griff hat, mich Depressionen quälen und ich mich am liebsten in mein Bett verziehen würde, sind sie da, „meine Engel“. Sie merken sofort, wenn was nicht stimmt und weichen mir nicht von der Seite. Sie halten mich fit, was man so fit nennt, doch halten sie mich beweglich.

Die Spaziergänge mit ihnen entspannen mich und lassen mich auf andere Gedanken kommen. Wenn Trulla so vor mir steht und spielen möchte, ist jede Trübsal verschwunden. Die Spaziergänge mit den beiden durch den Wald, geben mir meine innere Ruhe zurück. Manchmal bin ich erstaunt, wie lange wir unterwegs waren. Wenn wir dann nach Hause kommen, wird erstmal geschmust. Dann kommt mein privater Masseur ins Spiel. Unser Kater kommt und wärmt mir die schmerzenden Knie und massiert mich dabei. Was kann es Schöneres geben.

Ich bin mir sicher, hätte ich meine Tiere nicht, wäre ich nicht mehr so beweglich wie heute. Auch wenn man Schmerzen hat, was ja bei Fibromyalgie nun mal auf der Tagesordnung steht, bekommt man die Entscheidung abgenommen, ob man sich bewegt oder nicht. Bewegung ist so wichtig für uns, um nicht komplett zu versteifen und gar nicht mehr zu können.

Nicht die Länge des Spaziergangs ist wichtig, sondern wie ich ihn gestalte. Auch für die Hunde ist es nicht wichtig wie weit wir gehen, nein es ist wichtig, was wir gemeinsam machen. So haben wir unser Fitnessstudio in der Natur. Wir gehen über verschiedene Böden, durch verschiedene Gerüche. Sehen verschiedene Waldtiere und treffen andere Leute.

Es gibt tolle Gespräche und die Hunde spielen in der Zwischenzeit ein bisschen. So ist das soziale Umfeld immer da. Du stellst fest, dass die Krankheit plötzlich nicht mehr so präsent ist. Es sind aus diesen Spaziergängen schon richtig tolle Freundschaften entstanden, natürlich bei Mensch und bei Tier.

Tiere sind eben die besten Therapeuten. Ich kann euch nur empfehlen: Geht raus in die Natur, habt ihr keinen Hund, so nehmt einen Fotoapparat mit und fotografiert. Denn man fotografiert nur schöne Dinge und das hebt die Stimmung

In diesem Sinne - bleibt soweit gesund und habt Spaß in der Natur, denn es gibt viel zu entdecken. Und denkt immer daran: Ihr lebt mit der Krankheit, nicht die Krankheit mit Euch.

Christiane Kaiser
Stellv. Gruppensprecherin SHG Bad Soden Salmünster