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Funktionstraining in der Selbsthilfegruppe Berlin I

| Optimisten 03/2016

Funktionstraining ist zu unterscheiden von der Einzel- oder Gruppenkrankengymnastik, die im Rahmen des  ärztlichen Budgets als Heilmittel nach dem Heilmittelkatalog verordnet wird. Funktionstraining unterscheidet sich auch von Reha-Sport! Jeder niedergelassene Arzt, jede Ärztin kann Funktionstraining verordnen. Ziel des Funktionstrainings ist unter anderem der Erhalt und die Verbesserung von Funktionen einzelner Körperteile sowie das Hinauszögern von Funktionsverlusten, die Schmerzlinderung, die Bewegungsverbesserung und die Hilfe zur Selbsthilfe.

Funktionstraining-Trockengymnastik ist eine Form der Gymnastik, bei der Gelenke, Sehnen und Bänder nicht übermäßig belastet und gedehnt werden. Sie kann auch als Wassergymnastik angewendet werden. Für Patienten/innen mit dem Fibromyalgiesyndrom sind diese Arten der Anwendung besonders geeignet, da sie im Wasser bei ca. 32°C und/oder auf der Matte bzw. im Gymnastikraum von extra geschulten Physiotherapeuten angeboten wird.

So viel zur Definition. Jetzt kommen wir zum praktischen Teil. Hierzu hatten wir eine uns bekannte Physiotherapeutin, Doreen Seidel, zum Gruppentreffen eingeladen. Sie arbeitet als Diplom-Fitness-Ökonomin, Osteopathin, Sportphysiotherapeutin und Lymphtherapeutin in der eigenen Praxis. Sie stellte sich vor und daraufhin baten wir sie an der Therapeutenschulung, mit Zertifizierung für das Funktionstraining Fibromyalgie, die jährlich vom Verband Deutsche Fibromyalgie Vereinigung (DFV) e.V. angeboten wird, teilzunehmen.

Ich selbst kenne sie schon sehr lange und habe großes Vertrauen in ihr Fachwissen und ihre Fähigkeit des Einfühlungsvermögens und Nachempfindens der Gefühle anderer. Seit mehr als anderthalb Jahren gibt es unsere noch offene Gruppe in der Praxis in Berlin-Charlottenburg.

Wir haben alle eine Verordnung für 24 Monate, bei zwei Anwendungen in der Woche. Es ist für jede von uns, wir sind zurzeit nur Frauen in der Gruppe, eine lange Anfahrt zur Praxis, aber das Zusammensein und die Übungen entschädigt in jedem Fall. Jede kommt mit viel Vorfreude und überwindet auch bei starken Schmerzen den sog. „Schweinehund“, nur um dabei zu sein und sich hinterher besser zu fühlen.

Es macht allen trotz Schmerzen einen riesigen Spaß und es wird viel gelacht, was aus meiner Sicht ein sehr wichtiger Aspekt ist. 

Gern nehmen wir weitere Teilnehmer/innen in die Gruppe auf und bei Absprache kann auch eine zweite Gruppe gegründet werden (Kontaktmöglichkeit besteht über den Verband).

Monika Richter

Gruppensprecherin