Selbsthilfegruppe Frechen
HERZLICH WILLKOMMEN IN DER SELBSTHILFEGRUPPE FRECHEN
Unsere Selbsthilfegruppe besteht seit Juli 2015 und zählt inzwischen über 25 Teilnehmer/innen. Wir treffen uns 2 x im Monat und zwar jeden 2. Donnerstag und jeden 4. Mittwoch im Monat, jeweils um 18 Uhr in Frechen-Buschbell.
Was erwartet Sie/ Euch in einer Selbsthilfegruppe?
Wir können im geschützten Raum der Selbsthilfegruppe unsere Probleme besprechen, die das Leben mit einer chronischen Schmerzerkrankung mit sich bringt. Wir bekommen Rat, Zuspruch und viel Verständnis, da wir alle betroffen sind und ähnliche Symptome haben. Ganz wichtig ist der Erfahrungsaustausch: Hierbei zeigt sich, dass wir alle - trotz gleicher Grunderkrankung - ganz unterschiedliche Erfahrungen bezüglich Medikamenten, Therapien, Entspannungsverfahren, alternativen Heilbehandlungen etc. gemacht haben. Die/ der eine braucht z. B. viel Wärme, der/ die Nächste geht gerne in die Kältekammer. Auch die Erfahrungen mit Ärzten sind sehr verschieden. Daher hier der Hinweis: Wir können keine grundsätzlichen Empfehlungen zu Therapien, Ärzten, Kliniken usw. geben. Das empfindet jeder anders.
Wir können nur unsere Wege und Erfahrungen aufzeigen, aber wie der Ausdruck "Selbsthilfe" schon sagt, ist das alles nur eine Anregung "sich selbst zu helfen". Jede/r kann für sich entscheiden, was er für sich "mitnimmt" und ausprobiert. Ein Patentrezept können wir nicht liefern (So gerne wir das auch machen würden).
Wir planen auch immer wieder Projekte, beispielsweise Vorträge zu verschiedenen Themen wie Entspannungsmethoden, alternative Heilmethoden uvm.
Und natürlich haben wir auch einfach viel Spaß miteinander, lachen und reden auch gerne einmal über andere Themen als nur die Erkrankung.
Aktuelles aus unserer Gruppe
In diesem Jahr haben wir schon einige Themen besprochen, die den Mitgliedern am Herzen liegen. So ging es zum Beispiel um das leidige Thema Erwerbsminderungsrente und Schwerbehinderung. Hier mussten wir feststellen, dass es ein ständiger Kampf ist, unsere Rechte durchzusetzen. Eine Anerkennung der Erkrankung ist bei den meisten Ärzten und Gutachtern noch längst nicht die Regel. Vielfach werden wir mit irgendwelchen Umschreibungen abgespeist und die wirkliche Beeinträchtigung wird nicht gesehen.
Zu den Dingen die uns gut tun, gab es viele Ideen und Anregungen. Hier kann jede/r für sich selbst ausprobieren, was gut tut. Den einen hilft eher die Kältekammer, andere schwören auf Wärmeanwendungen jeglicher Art. Auch Phyisotherapie, Massagen, Ayurveda, Naturheilkunde, moderate Bewegung, Yoga usw. können zumindest Schmerzlinderung verschaffen. Auch bei der Anwendung von Medikamenten gibt es viele Unterschiede. Manche sprechen gut auf Antidepressiva oder auch Antiepileptika an, andere nehmen gar keine Medikamente.
Anfang des Jahres waren wir zu einem Vortrag in einer Apotheke, die Expertin in Sachen Medizinal-Cannabis ist. Hier wurden die verschiedenen Möglichkeiten der Anwendung und auch der Weg zur Verordnung vorgestellt. Auch waren einige Fibromyalgie-Patienten dort, die über ihre Erfahrung mit der Cannabis-Anwendung berichteten. Auch hier zeigte sich, dass jeder Patient individuell ist und was dem einen hilft, dem anderen keine Linderung bringt.
Nun läuft die Planung für das nächste Jahr und wir hoffen, hier einige Projekte durchführen zu können.
"Fibromyalgie und Hypnose"
"Auf Veränderungen zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie auf dem Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten." Albert Einstein
Diesen Spruch habe ich diese Woche in meiner Physiopraxis gelesen. Stimmt, Herr Einstein.
Marie-Therese hatte uns alle neugierig gemacht. „Hilfestellung bei unseren Beschwerden durch Hypnose“. Das klingt sehr interessant. Ist das etwas für mich? Dies haben wir uns bestimmt alle vor dem Termin gefragt. Gut gelaunt kam Frau Angelika Langguth-Hodapp, psychologische Psychotherapeutin, in unseren Gruppenraum. Viele unserer Gruppenmitglieder waren an diesem Abend anwesend. Klar doch, oder??
Frau Langguth-Hodapp kennt die Problematik der Fibromyalgie mit den Behandlern, Behörden, den Familien und sich selbst, durch ihre Patienten. Mit Hypnose, die in verschiedenen Bereichen angewandt wird, ist sie schon lange vertraut. Ebenfalls mit der Behandlung von Schmerzen durch Hypnose.
Ihre Frage, wer Erfahrungen mit Schmerzkliniken hat, konnten einige bejahen. Mit Hypnose haben bisher nur wenige Kontakt gehabt.
Für wen eignet sich Selbsthypnose? Im Grunde genommen für jeden. Eine Teilnehmerin bestätigte, dass sie gute Erfahrungen damit gemacht hat. Selbsthypnose baut auf der Fähigkeit auf, sich etwas vorzustellen, durch seinen Körper zu wandern. Was macht Selbsthypnose mit mir? Ich richte meine Aufmerksamkeit nach innen und fokussiere mich. Dies regelt den Herzschlag, Puls und Blutdruck. Ich werde ruhiger.
Anderes Beispiel: Welche Erinnerungen habe ich an eine lange Autofahrt/Zugfahrt? Durch die Eintönigkeit der Landschaft, einer fast leeren Straße entsteht eine Monotonie. Viele Dinge wie Schmerzen und Erschöpfung gelangen dadurch auf eine andere Ebene. Der Bewusstseinszustand gerät in eine Art Trance. Diese Trance kann man auch künstlich herstellen über die Hypnose. Lies ein spannendes Buch. Nein, das will ich jetzt nicht weglegen, es fesselt mich. Geräusche werden kaum wahrgenommen, da meine Aufmerksamkeit fokussiert ist. Ein anderer Begriff ist Problemtrance. Das bedeutet, man steckt in einem emotional belastenden Zustand fest. Dieser Schmerz!!!!! Da ist er wieder, kommt und geht.Frau Langguth-Hodapp erklärt uns, dass man sich bei Meditation/Traumreisen ebenfalls nach innen fokussiert und die Ruhe oder Musik genießt. Wenn alles wehtut, ist es schwierig, Ruhe oder Musik zu genießen. Viel zu sehr ist jeder dann mit sich selbst beschäftigt.
Sie meint, dass Hypnose mehr zu bieten hat. Der Zustand in Gegensätzen wird nicht als störend empfunden. Hypnose hilft auch, wenn man wegen anhaltender Schmerzen nicht auf die eigenen Ressourcen zugreifen kann. Eine 15 - 20 minütige Selbsthypnose hat eine regenerative Wirkung.
Unsere Gruppe fällt durch gute Stimmung auf. Ist ja auch spannend.
Anschließend macht Frau Langguth-Hodapp eine Konzentrationsübung mit einem Pendel. Wer macht das Versuchskaninchen? Ok, mache mit. Stellen Sie den Ellenbogen auf dem Tisch auf und halten das Pendel ruhig über einem Punkt. Konzentrieren Sie sich auf das Pendel, es fängt leicht an zu schwingen (nö, glaube nicht, dass es bei mir funktioniert…… oh, funktioniert ja doch).
Nach ein paar Lockerungsübungen erfahren wir etwas über unser Gehirn und Nervenfasern. Bin auf dem Fachgebiet nur wenig bewandert, habe es aber so verstanden. Diese Nervenfasern melden z. B. Hitze, Kälte und Schmerz als Reizleiter an die Zentrale (Gehirn) und von dort wird dann alles Notwendige veranlasst. Kurz ausgedrückt. Meldet uns unser Körper einen Akutschmerz, nehmen wir u. U. ein Schmerzmittel und oft hilft das auch. Chronische Schmerzen, also die, die lange anhalten, sind irgendwann schwierig zu händeln, da vieles in der „Zentrale“ abgespeichert ist. Die Therapeutin erklärt uns, dass die Fibromyalgie mit ihren Symptomen schon oft in Frage gestellt wurde. Befunde sagen nichts aus, es ist kein Rheuma etc. Mittlerweile verstehen es jedoch viele Behandler, auch wenn bildgebende Untersuchungen, die nichts aussagen und Schmerzen nicht zusammenpassen.
Abschließend halten wir fest: Man kann nicht alles heilen, aber vieles lindern. Vieles dauert und man muss immer am Ball bleiben. Begrenze dich selbst, mache nur das, was geht. Finde dein Maß. Reduziere Stress und negative Gefühle. Lerne NEIN zu sagen.
Die Zeit ist wie im Flug vergangen, so dass wir unsere Selbsthypnose an diesem Abend nicht mehr starten konnten. Wir suchen einen neuen Termin, vielleicht folgt eine Fortsetzung des Berichtes.
Fortsetzung:
Wie versprochen kommt hier die Fortsetzung unseres letzten Beitrags.
Am 23.10.2024 ist Frau Langguth-Hodapp noch einmal zu unserem Treffen gekommen, um die versprochene Hypnose mit uns durchzuführen.
Von 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde sie gespannt erwartet. Ihr lockerer Spruch, „sie wird alles wegzaubern“ wurde humorvoll von allen aufgenommen. Wir haben uns so bequem wie möglich hingesetzt und Frau Langguth-Hodapp hat uns mit auf eine kleine Reise genommen.
Mit ruhiger Stimme erzählte sie von dem „Erfinder“ der Schmerzhypnose, Milton Erickson, der mit 18 Jahren an Kinderlähmung erkrankte und komplett gelähmt war. Er wollte dies aber so nicht hinnehmen und begann, in seiner Vorstellung seine Muskeln zu bewegen, angefangen beim kleinen Finger. Es war ein mühevoller Weg und er musste „alte Straßen“ gehen, abseits von den gewohnten Wegen (alles imaginär). Während der Erzählung wurden wir alle zunehmend entspannter. Nach ungefähr 15 Minuten (viele empfanden diese Zeit als viel kürzer) holte sie uns sanft zurück in den Raum.
Die überwiegende Mehrheit der Anwesenden hat die Hypnose als sehr angenehm empfunden und ist ruhiger geworden. Frau Langguth-Hodapp hat eine sehr angenehme Stimme, die jeden eingeladen hat, runterzufahren und in die Entspannung zu kommen.
Festzuhalten bleibt, dass die Hypnose eine weitere Möglichkeit ist, in einen entspannten Zustand zu kommen. Mit etwas Übung erreicht man auch tiefere Stufen, die noch mehr Entspannung versprechen. Auf geht’s!
Andrea Feind
SHG Frechen
Wir danken dem Verband der Ersatzkassen, der diesen Vortrag über die Pauschalförderung möglich gemacht hat.

Wanderausstellung „Selbsthilfe.Gruppen.Leben“
Das Selbsthilfebüro für den Rhein-Erft-Kreis in Trägerschaft des „Paritätischen Nordrhein-Westfalen“ organisierte bereits 2017 eine Wanderausstellung der aktiven Selbsthilfegruppen, die in den Rathäusern des Kreises gastierte. Bedingt durch die Pandemie musste diese lange aussetzen und konnte nun endlich „weiter wandern“.
Im Rahmen der Eröffnung im Rathaus der Stadt Frechen waren wir nun eingeladen, unsere Gruppe vorzustellen. Dieser Einladung sind wir gerne mit 4 Gruppenmitgliedern gefolgt. In der Ausstellung präsentieren sich ca. 20 Selbsthilfegruppen mit entsprechenden Roll-Ups und Flyern, die durch das Selbsthilfe-Büro erstellt wurden. Sie stehen exemplarisch für die Vielfalt der Selbsthilfe im Rhein-Erft-Kreis.
Eröffnet wurde die Veranstaltung mit einem Grußwort der Bürgermeisterin. Danach war das Selbsthilfe-Büro mit einem Bericht über die eigenen Tätigkeiten an der Reihe. Zwischendurch erfolgten musikalische Einlagen durch eine Harfenistin. Nachdem sich 2 weitere Selbsthilfegruppen präsentiert hatten, waren wir mit unserer Vorstellung an der Reihe. Ich erklärte kurz, was Fibromyalgie überhaupt ist, mit welchen Schwierigkeiten wir zu kämpfen haben und wie hilfreich die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe sein kann.
Danach gab es die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen. Hier kamen einige Interessierte auf uns zu und wir konnten ihre Fragen beantworten. Gerne nahmen sie auch die Flyer mit. Die Ausstellung bleibt nun einige Wochen hier in Frechen und wandert dann in das nächste Rathaus weiter.
Wir werden bestimmt wieder dabei sein.

Achtsamkeit und Meditation
Bei unseren Gruppentreffen im April 2023 bekamen wir Besuch von Roswitha Hopf - Praxis für ganzheitliche Körpertherapie. Sie hat uns die Themen Achtsamkeit und Meditation näher gebracht.
Nach einer kurzen Einführung darüber, was Achtsamkeit bedeutet, nämlich ganz im Hier und Jetzt zu sein, nur wahrzunehmen, ohne zu bewerten, war unsere erste Übung die Betrachtung einer Tulpe. Jede bekam eine Tulpe in die Hand und sollte sich hiermit 5 Minuten beschäftigen. Was zunächst ganz einfach klang, war in der Umsetzung gar nicht so einfach. Die Aufmerksamkeit nicht abschweifen zu lassen, sondern wirklich nur diese Tulpe mit allen Sinnen wahrzunehmen, erwies sich schon als Herausforderung.
Die nächste Übung bestand darin, im Raum umherzugehen und den Fokus hierbei auf die Füße (wie trete ich auf, wie rolle ich ab usw.) zu legen. Wer gerade Schmerzen in den Füßen hatte, sollte seine Aufmerksamkeit auf einen Körperteil richten, der nicht wehtut. Das war für einige dann auch schon ein Problem.
Nach diesen Übungen haben wir uns darüber ausgetauscht, wie schwer oder einfach dies für uns war. Frau Hopf gab uns einige Anregungen, wie man Achtsamkeit in den Alltag einbauen kann. In der schnelllebigen Welt von heute, wo ständig neue Informationen auf uns einprasseln, ist dies besonders wichtig.
Zum Ende führte sie uns noch durch eine kleine Meditation, so dass wir entspannt und zufrieden nach Hause gehen konnten.
Links
Hier ein paar Links zu Praxen/ Referentinnen, mit denen wir schon zusammen gearbeitet haben: | |
TRE (Tension & Trauma Releasing Excercises) Cordula Paar | https://www.tre-koeln.de/ |
Atemtherapie Bettina Dorfner | www.bettinadorfner.de |
Klangtherapie Ingrid Link | www.einklang-link.com |
Praxis für ganzheitliche Körpertherapie | www.ganzheitliche-koerpertherapie.net |