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Chronische Erschöpfung und Fibromyalgie

| Forschung

D-Ribose lindert Beschwerden komplexer Krankheitssyndrome

Aufgrund ihrer Symptome besteht eine Analogie zwischen dem chronischen Erschöpfungssyndrom (CFS= chronic fatigue syndrome) und Fibromyalgie, die - neben chronischen Schmerzen in verschiedenen Körperregionen - ebenfalls durch eine andauernde Müdigkeit bis hin zur Erschöpfung, allgemeine Schwäche sowie Schlafstörungen gekennzeichnet ist. Nicht selten treten bei Patienten beide Krankheitsbilder gemeinsam auf.

CFS kann als eine "Energiekrise" des Organismus betrachtet werden. Die Muskulatur von CFS- und Fibromyalgie-Patienten verfügt über 20 Prozent weniger Energie als normal, körperliche Anstrengungen werden daher schlechter toleriert, und es mangelt an Ausdauer. Eine Studie aus dem Jahr 2009 konnte belegen, dass Schweregrad der Erkrankung und Ausmaß der Fehlfunktion der Mitochondrien in den Körperzellen der Betroffenen auf bemerkenswerte Weise korrelieren.

Mitochondrien sind die Kraftwerke in den Körperzellen. Für alle in den Körperzellen ablaufenden Prozesse wird Energie benötigt. Diese Energie wird in Form von ATP (Adenosintriphosphat) bereitgestellt. Bei einem durchschnittlichen erwachsenen Menschen entspricht die Menge ATP, die täglich in seinem Körper auf- und wieder abgebaut wird, etwa seinem Körpergewicht. So verbraucht ein 80 kg schwerer Mann etwa 40 kg ATP am Tag, die durch neu gebildete weitere 40 kg ersetzt werden. Der ATP-Durchsatz kann bei intensiver Arbeit auf 0,5 kg pro Minute ansteigen. Die ATP-Synthese erfolgt in den Mitochondrien über die oxidative Phosphorylierung in der Atmungskette. Dieser Prozess verläuft jedoch sehr langsam, und die ATP-Speicher in besonders beanspruchten Zellen, beispielsweise Muskelzellen, sind schnell erschöpft. So reicht der ATP-Vorrat in aktiven Muskeln nur für wenige Sekunden. Die Nachproduktion von ATP wird somit zu einem begrenzenden Faktor. Ein Mangel an ATP bedeutet eine Energiekrise der Zellen und kann eine CFS provozieren. Aber auch der Herzmuskel leidet, wenn die Energiezufuhr stockt, Herzschwäche (Herzinsuffizienz) kann die Folge sein.

Ein zentraler ATP-Bestandteil ist das Zuckermolekül Ribose. Ohne Ribose kann die Zelle kein ATP bilden. Verschiedene Untersuchungen (s. Quellen) konnten zeigen, dass Patienten mit CFS und/oder Fibromyalgie von einer verbesserten Versorgung mit D-Ribose profitieren. Somit erscheint eine zusätzlichen Gabe von D-Ribose für Patienten mit CFS, Fibromyalgie und Herzinsuffizienz sinnvoll, um den Körperzellen wieder ausreichend Energie zuzuführen. Damit steigt die körperliche und kognitive Belastbarkeit und die Beschwerden werden abgemildert. Nebenwirkungen der D-Ribose wurden auch bei dauerhafter Einnahme, wie sie bei Sportlern üblich ist, nicht beobachtet.

Weiterer Vorteil: Eine Gewichtszunahme durch D-Ribose ist nicht zu erwarten, da der Körper erkennt, dass diese Substanz sich von anderen Zuckermolekülen unterscheidet und sie nur dafür verwendet wird, die Energiespeicher von Herz, Muskeln, Gehirn und anderen Geweben wieder aufzufüllen.

Unter dem chronischen Erschöpfungssyndrom (CFS= chronic fatigue syndrome) leiden weltweit mehrere Millionen Menschen. Betroffen sind alle Altersgruppen, einen Schwerpunkt bilden die 30 bis 45 Jährigen, wobei Frauen mit zirka 75 Prozent überwiegen. Typisch für CFS sind eine lähmende geistige und körperliche Ermüdung bzw. schnelle Erschöpfbarkeit verbunden mit Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, nicht erholsamem Schlaf und Gelenk- und Muskelschmerzen.

Quellen

  • Leonard, J. et al. (1999:) "A community-based study of Chronic Fatigue Syndrome." Arch Intern Med 159 (18): 2129-2137
  • Eisinger, J. et al. (1994): "Glycolysis Abnormalities in Fibromyalgia." J Am Coll Nutr 13(2): 144-148
  • Bengtsson, A.; Henriksson, K.G. (1989): "The Muscle in Fibromyalgia - a Review of Swedish Studies." Journal of Rheumatology Supplement 19: 144-148
  • Myhill et al. (2009): "Chronic Fatigue Syndrome and mitochondrial dysfunction." Int J Clin Exp Med 2(1): 1-16
  • Gebhart, B.; Jorgensen, J.A. (2004) : "Benefit of Ribose in a patient with fibromyalgia." Pharmacotherapy 24(11): 1646-1648
  • Teitelbaum et al. (2006): "The Use of D-Ribose in CFS and Fibromyalgia: a pilot study."Journal of Alternative and Complementary Medicine 12(9): 857-862
  • Wagner et al. (2009) D-Ribose, a metabolic substrate for congestive heart failure. Prog Cardiovasc Nurs 24(2): 59-60
  • Pressedienst Deutsche Gesundheits-Korrespondenz vom Deutschen Grünen Kreuz. dgk, Jg. 51, 1/2-2010

Links zu den Quellen unter http://www.menschenswetter.de/editorial_articles/show/88/chronische-erschoepfung-herzinsuffizienz-und-fibromyalgie-d-ribose-ein-spezielles-zuckermolekuel-kann-helfen