FMS Symptome bleiben stabil

Erstellt von Holger Westermann |

Die Forschergruppe der Mayo Klinik in Rochester (Minnesota, USA) befragte im Jahr 2011 (Veröffentlichung 2014) 581 erwachsene Frauen mit Fibromyalgie (Durchschnittsalter 55,1 Jahre) mit einer Vielzahl etablierter Fragebogen:

  • Fragebogen Schmerz (Brief Pain Inventory, BPI) misst die Schmerzintensität (sensorische Dimension) und schmerzbedingte Beeinträchtigungen (reaktive Dimension)
  • 30 Fragen zu den Skalen Niedergeschlagenheit/Angst, Müdigkeit, Tatendrang und Missmut (30-item Profile of Mood States, POMS)
  • 12-Fragen-Analyse der Schlafqualität (Medical Outcomes Study Sleep Scale, MOS-Sleep)
  • 20 Fragen zur Analyse der allgemeinen, physischen, motivationalen und mentalen Folgen des Fatiguesyndroms (Multidimensional Fatigue Inventory, MFI-20)
  • Selbsteinschätzung der geistigen Fähigkeiten beachtet fünf kognitive Dimensionen: Sprache, automatisches Wiedererkennen, Typuserkennen = perzeptuelle Gedächtnis, verbales Gedächtnis, visuelles Gedächtnis und Aufmerksamkeit (Multiple Ability Self-Report Questionnaire, MASQ)
  • Spezieller Fibromyalgie-Fragebogen mit 21 Fragen zu den Aspekten Funktionsbeeinträchtigung, allgemeines Befinden und Symptome (Fibromyalgia Impact Questionnaire-Revised, FIQ-R)
  • Fragebogen zum Gesundheitszustand mit 36 Fragen zu den Beeinträchtigungen im Alltag aufgrund einer chronischen Erkrankung (Short-Form Health Survey, Short Form-36, SF 36)

Auf dieser Grundlage identifizierten die Forscher vier Patienten-Cluster (statistisch stabile Muster in den Daten):

  1. Allgemein geringe Symptomintensität
  2. Moderate Symptomintensität mit geringer Angst und Depression
  3. Moderate Symptomintensität mit höherer Angst und Depression
  4. Hohe Symptomintensität

Während einer zweijährigen Beobachtung an letztendlich 433 Frauen mit Fibromyalgie (Durchschnittsalter 56 Jahre) erwies sich die FMS-Cluster-Zuordnung als weitgehend stabil. Eine Veränderung der Symptomintensität wurde nur bei sehr wenigen Patienten registriert; bei 3 eine Verschlechterung und bei 2 eine Linderung. Insofern gehen die Forscher davon aus, dass sich Symptomcharakteristik und Symptomintensität bei voll ausgeprägter Fibromyalgie (davon muss bei  der weit überwiegenden Mehrzahl der Patientinnen in dieser Studie ausgegangen werden) nicht mehr oder nur noch sehr langsam verändert. Die festgestellte Stabilität bei Patientinnen mit geringer Symptomintensität gibt Hoffnung, dass bei frühzeitiger Intervention eine weitere Verschlechterung der Symptomatik aufgehalten werden kann.