SHG Hilden-Haan Jahresausflug 2023 zum Möhnesee
Ich bin so knallvergnügt erwacht. Ich klatsche meine Hüften.
Das Wasser lockt, die Seife lacht. Es dürstet mich nach Lüften.
Aus meiner tiefsten Seele zieht mit Nasenflügelbeben
ein ungeheurer Appetit nach Frühstück und nach Leben.
Joachim Ringelnatz
Der Himmel war hellblau. Keine Wolke war zu sehen. Die Sonne strahlte freundlich auf uns herab. So fuhren wir an kleinen Wäldern mit leicht rot gefärbten Blättern, an gelben und gepflügten dunkelbraunen Feldern und an saftigen grünen Wiesen vorbei, bis der silbern funkelnde Möhnesee vor uns lag.
Nach der Einquartierung in unseren wirklich schönen, hellen, freundlichen Zimmern genossen wir die Ruheplätze am herrlichen See mit Sonne und einer leichten Brise zur Abkühlung und wurden immer müder und entspannter.
Am Nachmittag rafften wir uns auf und besuchten den Kurpark in Bad Sassendorf. Der Kurpark ist mit Blumen und Skulpturen ansprechend gestaltet. An jeder Ecke findet man Sitzgelegenheiten zum Verweilen. Das Gradierwerk in der Mitte des Parks verströmt gute solehaltige Luft. Besonders im Inneren der begehbaren Gänge zwischen den salzhaltig aufgeschichteten Zweigen war die Sommerhitze gut zu ertragen. Nach einem kleinen Rundgang durch den Park flüchteten wir in ein Garten-Café und labten uns an kalten Getränken, Eis und auch Kuchen.
Nach der Stärkung schlurften wir einige Meter weiter zum Barfußweg. Schuhe aus und dann ging es mit Gelächter, gequietschten Ohs und Ahs über glatte Steine, Holzstückchen, spitze Steine und Muschelstückchen über kleine Felstritte in den kühlenden Bach. Da konnte man es aushalten!
Wer nach dem Rückweg noch nicht genügend erfrischt war, konnte die Arme bis zu den Ellbogen in kaltes Wasser eines Kneippbeckens tauchen. Übermütige schafften es auch noch, die Füße dort abzukühlen, was von freundlich murrenden Parkbesuchern aus der Umgebung quittiert wurde. Den Abend verbrachten wir beim fröhlichen Zusammensein am See und bewunderten den traumhaften Sonnenuntergang, der in der Karibik nicht schöner sein kann.
Am nächsten Morgen strahlte die Sonne so auf uns herab, als wenn sie alle Rekorde brechen wollte. Himmel und See waren knallblau. Mit einem guten Frühstück gestärkt, erkundeten wir den Seepark am Ufer des Möhnesees mit seiner Promenade. Wir beobachteten, wie Groß und Klein Abkühlung suchten mit Schlauchbooten, Luftmatratzen, Tretbooten, Surfbrettern und Segelbooten. Die Kinder jauchzten fröhlich auf einem Wasserspielplatz.
Nach einer wohlverdienten Mittagspause fuhren wir zum Torhaus. Das1911 errichtete Fachwerkhaus diente als Hauptzufahrt und Pförtnerhaus zum Jagdschloss Gut Meinolf.
Wegen der Tordurchfahrt, die mitten durch das Haus ging, wurde das Gebäude bei den Bauern und Fuhrleuten nur „das Torhaus“ genannt und es heißt noch heute so.
Der Hausherr des Torhauses hat ein zu empfehlendes Restaurant und um das Haus herum ein kleines Paradies mit verschiedenen Gärten und einem gut begehbaren Waldstück geschaffen.
Das besondere an den Gärten ist, dass an vielen Stellen Skulpturen jeglicher Art und für jeden Geschmack aufgestellt sind. Wir bewunderten den romantischen Engel, etwas überzeichnete Alltagsmenschen, innig sich küssende Liebende, einen Haschisch rauchenden Gartenzwerg, moderne Nanas, Hasen, besondere Holzfiguren, Stahlfiguren, Glasmalereien und, und, und …!
Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus und man hörte nur: „Hast Du das gesehen? Ist das schön! Hi, hi, oh je, ach, hier ist auch noch was Nettes!“ Wir waren entzückt.
Nach dem anregenden Besuch der Skulpturen gönnten wir uns noch eine Pause in dem wunderschönen Cafe des Torhauses. Abends trafen wir uns alle am See, ließen die traumhaften Dinge, die wir gesehen hatten, noch mal Revue passieren. Zu fortgeschrittener Stunde gab es dann noch ein „Gummibärchen-Orkal“, das uns eine glänzende Zukunft voraussagte.
Am Tag der Heimreise bei strahlendem Sonnenschein gab es unser letztes Frühstück. Die Reise beendeten wir mit einer Bootstour auf dem Möhnesee. Bei der Fahrt auf dem glitzernden See schauten wir auf die Uferränder, Ruderer, Segelboote und auf den viel zu schnell zu sehenden Ankunftshafen an der Staumauer.
Die Reise war leider vorbei! Die, die sich noch nicht trennen konnten gingen noch mal in ein Café, andere mit Verpflichtungen fuhren heim.
Es war ein wunderschönes, sonniges Wochenende mit vielen Gesprächen, beginnenden Freundschaften und Freude auf die nächste Reise.
Petra Hoffmann
Mitglied