SHG Goslar - Eine Reise mit Hindernissen und doch so schön
Seit 2 Jahren planten wir, die SHG Goslar, eine Reise zum Sybillenbad nach Neualbenreuth. Erst war es die Finanzierung, die nicht klappen wollte, dann waren es die Pensionen, die ausgebucht waren und immer wieder andere kleine Stolpersteine. Aber das kennt Ihr ja.
Nun, letztes Jahr waren wir schnell am Start. Wir hatten ein Workshop-Programm, mit Basischer Ernährung, gemeinsamer Bewegung und natürlich inklusive der empfohlenen Radonbäder, ausgearbeitet. Unsere Anmeldung zur Schmerztherapie-Woche im Sybillenbad war erfolgreich, also war alles super. Im Oktober 2020, sollte es losgehen. Wenn da nicht Corona gewesen wäre. Mit Sorge betrachteten wir die Zahlen, planten aber weiter und weiter. Einen Tag vor bevor es losgehen sollte, wurde dann Neualbenreuth zum Risikogebiet erklärt. Also mussten wir wieder überlegen, uns informieren, abwägen und uns entscheiden. Wir haben uns für den Aufenthalt entscheiden. Es war toll, wir hatten die richtige Entscheidung getroffen.
Am 18. Oktober 2020 sind wir mit dem Auto angereist und haben unsere vier Ferienwohnungen bezogen. Eine der Wohnungen war mit einer super Küche und einem großen Esstisch ausgestattet, an dem wir jeden Morgen gemeinsam frühstücken konnten und abends gemeinsam gegessen haben. Das Wetter war einfach bombig. Kennt Ihr das Sprichwort „Wenn Engel reisen, dann lacht der Himmel“. Na ob wir Engel sind ???
Mitte Oktober, es waren 23 Grad, Sonne und dieses herrliche Herbstrot genießen, superschön. Täglich um 9.00 Uhr machten wir uns auf den Weg ins Sybillenbad.
Dieses Sybillenbad ist einfach nur toll. In der ersten Etage findet man das Badeparadies, mit den unterschiedlichsten Becken. Jedes Becken hat einen anderen Radongehalt und eine andere Temperatur. Es befinden sich unterschiedliche Massagedüsen, Lichtreflexe und total geniale Unterwassermusik, in den Becken. Auf dem Rücken durch das Wasser gleiten und bei der leisen Musik entspannen. Einfach nur super entspannend.
Dazu kommen die Becken im Außenbereich, ein warmes Becken, eines mit kälterem Wasser und Gegenstromanlage und als Highlight, die Kneippspirale (hui war das kalt, aber schön). Noch dazu, gibt es ein Therapiebecken, indem man jederzeit selbstständig Wassergymnastik über einen Monitor durchführen kann, zweimal täglich unter Anleitung der netten Bademeister. Im Wellnessbereich findet man die verschiedensten Saunen und einen Whirlpool im Außenbereich.
Einziger Wermutstropfen war, dass die Dampfsaunen und das Hamam außer Betrieb waren. Aber das trübte unsere Stimmung nicht. Urlaub und Genuss pur, kann man denken. Nein, nein, nein, so war es nicht.
Es war auch eine sehr anstrengende Zeit, denn wir haben uns bewegt, hatten täglich im medizinischen Bereich unsere Radonbäder, haben Vorträge angehört und haben uns in der Zeit viel über unsere Erkrankung ausgetauscht. Zudem bietet das Sybillenbad einen Fitnessbereich. Selbst ohne dieses Gesamtpaket, ist ein Aufenthalt in der Therme sehr anstrengend. Zu den Radonbädern ging jeder einzeln, seinem persönlichen Therapieplan entsprechend. In der mit Radonwasser gefüllten Wanne merkten wir schnell den Unterschied in unseren Empfindungen, der eine mag es heiß, der andere nur warm. Nachdem die Wanne so abgedeckt wurde, dass nur noch der Kopf (in unserem Fall natürlich auch hier mit Maske) rausschaut, verblieben wir 20 Minuten in dem Wasser. Ein geregelter Zu- und Ablauf spült das Wasser um einen herum.
Danach ging es 20 Minuten lang, eingewickelt in Laken und Decke, auf die Ruheliege. Das klingt alles super entspannend, ja das dachten wir auch, aber wir bemerkten schnell, dass dieses Radonwasser etwas mit unserem Körper machte.
Manch einer hatte mehr Beschwerden, ein anderer ist bis jetzt beschwerdefrei. Auch hier alles sehr unterschiedlich. Aber auch das ist ganz normal, es kann wie überall auch hier zu einer Erstverschlimmerung kommen. Wir haben die Gespräche am Beckenrand, oder relaxend im warmen Wasser, genossen. Sie waren anders als sonst, sehr vertraut und offen. Der Erfahrungsaustausch darüber, wie die Radonbäder vertragen wurden, zeigten wie unterschiedlich jeder Körper reagiert.
Abschließend kann man aber sagen, dass der überwiegende Teil der Gruppenmitglieder mit dem Ergebnis sehr zufrieden war. Die allgemeinen Fibromyalgie Beschwerden, die uns im Herbst und Winteranfang begleiten, sind deutlich geringer. Ein Teilnehmer hat bis heute keine Verspannungen und Schmerzen im Rücken mehr. Auch die Vorträge über basische Ernährung, Selbstheilung und die progressive Muskelentspannung, ist bei allen gut angekommen. Das einzige Manko an den acht Tagen, sie sind zu schnell verflogen. Jetzt machen wir das wahr, was wir schon bei unserer Abreise versprochen haben.
Wir kommen wieder, garantiert.
Der Antrag ist geschrieben, die Zimmer sind gebucht, bald geht’s los.
Bei Fragen kontaktiert uns bitte über: goslar@fms.selbsthilfe.de.
Carmen Redel
Gruppensprecherin
Schriftführerin im Vorstand