Selbsthilfegruppen Pfarrkirchen/Bad Füssing
Workshop „Was stärkt mich? - was schwächt mich?"
Durch die Initiative von Gruppensprecher Stefan Duschl wurde unter diesem Motto im consens NaturHeilZentrum in Pocking ein Workshop durchgeführt. Unter der Leitung der Heilpraktikerinnen Doris Thumfart und Anja Schieferecke konnten Mitglieder der Selbsthilfegruppen Pfarrkirchen und Bad Füssing an vier Tagen drei verschiedene Therapien testen. Hintergrund des Workshops war, herauszufinden, wie sich die getesteten Therapien auf Fibromyalgiepatienten auswirken.
Welche drei Therapien haben wir getestet?
Bei der Auswahl der drei Therapieformen haben wir uns bewusst für drei Behandlungs-methoden aus verschiedenen Themenkreisen entschieden.
Andullationstherapie (Stimulierung der körpereigenen Regenerationsmechanismen):
Hierbei handelt es sich um ein biophysikalisches Verfahren, welches mittels einer Massagematte sogenannte "Schönwetter-Frequenzen" auf den Körper überträgt. Die erzeugten Schwingungen wirken sich positiv auf den Blut- und Lymphabfluss aus. Durch die Verbesserung der Durchblutung und des Stoffwechsels werden alle Funktionen des Organismus beeinflusst, und somit körpereigene Regenerationsmechanismen angeregt.
Matrix-Rhythmus-Therapie (Mobilisierung der Muskulatur):
Ziel dieser Therapie ist es, Muskelzellen wieder in ihre natürliche Schwingung zu versetzten und damit die Eigendynamik der Zelle und des umliegenden Gewebes herzustellen. Dabei überträgt der Therapeut mit Hilfe eines Gerätes Schwingungen, welche die Mikrozirkulation des Gewebes anregen. Die so angeregten Zellen können wieder mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden und die Muskulatur kann sich regenerieren.
Meditation (innere Ruhe):
Als dritte Therapieform haben wir eine Meditation mit Hilfe einer CD gewählt (innere Ruhe): Bei der Meditation geht es um Entspannung und innere Ruhe des Patienten. Beides wirkt sich positiv auf Herzschlag, Atmung und Muskulatur aus. Der Patient baut Stress ab und kann neue Energie schöpfen.
Wie und was wurde gemessen?
Vor und nach jeder Anwendung wurde die sogenannte Herz-Raten-Variabilität (HRV) gemessen. Dabei handelt es sich um ein spezielles, dem EKG ähnliches Gerät, welches über drei Elektroden die unterschiedlich langen Intervalle zwischen den Herzschlägen registriert und in eine gut verständliche Sprache übersetzt. Durch die HRV können innerhalb kürzester Zeit komplexe Zusammenhänge verschiedener physiologischer Vorgänge dargestellt werden. Besonderes Augenmerk haben wir bei der Bewertung der drei Behandlungsmethoden auf die Stresswirkung gelegt. Dabei wird das autonome bzw. vegetative Nervensystem betrachtet.
Dieses besteht aus zwei Anteilen, dem Sympathikus und dem Parasympathikus. Der Sympathikus ist der Part des Nervensystems, der den Körper in erhöhte Leistungsbereitschaft versetzt und den Abbau von Energiereserven zur Folge hat. Sein Gegenspieler ist der Parasympathikus. Durch ihn werden vorwiegend Körperfunktionen innerviert, die der Regeneration des Organismus und dem Aufbau von Energiereserven dienen. Auch das innere Gleichgewicht des Organismus wird unter seinem Einfluss wiederhergestellt. Die Aktivität sowohl des Parasympathikus als auch des Sympathikus unterliegen einem tageszeitlichen Rhythmus, welcher im Erkrankungsfall verloren geht und mittels der HRV-Messung "sichtbar" gemacht werden kann. Konkret wurden bei jedem Teilnehmer insgesamt 6 HRV-Messungen durchgeführt, jeweils vor und nach jeder Behandlung, wobei jede einzelne Messung je 3 Min. dauert. Bei den Messungen handelt es sich um eine Momentaufnahme des Patienten.
Fazit und Feedback der Teilnehmer
Neben einem ausführlichen Anamnesebogen sowie einer Einverständniserklärung haben wir die Teilnehmer gebeten, am Ende des Workshops einen Feedbackbogen auszufüllen. Besonders wichtig war uns dabei, dass die Teilnehmer ihre Einschätzung zu den einzelnen Therapien geben, also die Therapien benennen, von denen sie das Gefühl haben, dass sie am meisten profitieren. Vergleicht man die Feedbackbögen der Patienten mit den Auswertungen der Messungen, lässt sich deutlich erkennen, dass zum einen die subjektive Einschätzung mit der objektiven gut übereinstimmt. Daraus lässt sich ableiten, dass Patienten ein gutes Gefühl dafür haben, was sie stärkt bzw. schwächt.
Zum anderen zeigt die Messung, dass es keine allgemeingültige Therapie aus diesen drei gewählten Methoden für Fibromyalgiepatienten gibt. So individuell jeder Mensch ist, so individuell ist auch die jeweilige Lebensphase, Lebenssituation, aktuelle Beschwerden sowie der Umgang mit äußeren Faktoren, wie z.B. Stress. Daher sollten auch Therapien auf jeden einzelnen Menschen und seine derzeitige Lebenssituation zugeschnitten sein, um so den größtmöglichen Nutzen für den Patienten zu erzielen.
Die Möglichkeit, verschiedene Therapieformen testen und die vorläufigen Ergebnisse gleich direkt mit den Therapeuten besprechen zu können, wurde von den Patienten sehr positiv bewertet. Alle Patienten erhielten nach einer sorgfältigen Beurteilung eine persönliche Auswertung ihrer Messergebnisse.
Diese Workshop-Tage waren für uns als Therapeuten sehr interessant und wir möchten uns bei den Teilnehmern nochmals herzlich bedanken.
Weitere Informationen erhalten Sie bei Heilpraktikerin Anja Schieferecke unter anja_schieferecke(at)web.de.
Herzlichen Dank an Doris Thumfart und Anja Schieferecke, die uns neue Einblicke in die Anwendung verschiedener Therapien ermöglicht haben.
Stefan Duschl
Gruppensprecher Selbsthilfegruppe Pfarrkirchen