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Selbsthilfegruppe Laichingen

| Optimisten 04/2016

Vortrag „Humor gegen Schmerzen“ am 20. Juni 2016

„Lachen ist die beste Medizin“ – das sagt der Volksmund schon seit langem.

Die Laichinger Selbsthilfegruppe hatte Stefan Ritzler, Absolvent eines Clown-Workshops der Stiftung „Humor hilft heilen“, zu einem Gruppenabend eingeladen und sie erhielt von ihm ein Rezept und Übungen in Sachen Lachen. 

Stefan Ritzler hielt keinen Vortrag im üblichen Sinne, sondern kam als Freundschaftsbesucher mit der Botschaft, den Menschen Freude bringen zu wollen. Er berichtete von seiner Verbindung zur Stiftung „Humor hilft heilen“, die im Jahr 2008 von Dr. med. Eckart von Hirschhausen gegründet wurde. 

„Gesunde können sich kranklachen und Kranke sich gesund lachen“, zitierte Ritzler von Hirschhausen.

Als geistigen Vater der Humor-Medizin benannte Ritzler den amerikanischen Arzt Hunter „Patch“ Adams, geboren 1945, dessen Wirken und Leben in einem Hollywoodfilm beschrieben wird. Das Ziel von Adams Arbeit war psychologischer Art: die Lebensqualität von Patienten zu verbessern, indem der Heilungsprozess durch Humor unterstützt wird. 1972 gründete Adams ein Gesundheitsinstitut als Krankenhaus, das sein Ziel in der praktischen Therapie verfolgte.

Stefan Ritzler erzählte, dass Heiterkeit, Spon-taneität und Lachen als Wohlfühlwerkzeuge 

aus dem schmerzgeplagten Alltag wertvolle Hilfe liefern beim Streben nach Gesundhaltung. Das könne so aussehen, dass man auf der Straße einem fremden Menschen zuwinkt oder ihn anlächelt – und dann beobachtet, was geschieht. Eine Teilnehmerin berichtete, dass sie auf diese Art zu einem Cappuccino eingeladen wurde.

„Wann erhielten Sie in Ihrem Leben das letzte Mal Applaus?“ fragte Ritzler in die Runde. Als Übung bekam jeder Teilnehmer Beifall, während er im Geiste über den roten Teppich schritt. Diese ungewöhnliche Art der freudvollen Ermunterung wurde mit offenem Herzen empfangen.

Untersuchungen von Humor im Zusammenhang mit Schmerzen, berichtete Ritzler, gebe es. Eine davon sage, dass Menschen ihre Hand dann länger in Eiswasser getaucht halten können, wenn sie zuvor einen Film mit dem Komiker Mr. Bean gesehen haben. Das Ziel einer Lachtherapie sei nicht, sich ständig kaputt zu lachen, sondern schwierigen Situationen mit Humor zu begegnen.

Als Abschluss des Abends schenkte jeder sein Lächeln dem Nachbarn, und es besteht die Hoffnung, dass das nicht der letzte Lach-Abend gewesen sein wird.

Dawn Garroch
Gruppensprecherin