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Selbsthilfegruppe Bad Soden-Salmünster Eine Vorsitzende zum „Anfassen“

| Optimisten 04/2018

Am 13.09.2018 hatten wir die monatliche Gruppenstunde unserer Selbsthilfegruppe in Bad Soden-Salmünster. Als Gast war die 1. Vorsitzende unseres Dachverbands, Bärbel Wolf, angekündigt. Gedanklich war ich auf eine Dame eingestellt, die uns die Aktivitäten des Dachverbandvorstandes bis ins kleinste Detail erläutert, selbstverständlich in astreinem Hochdeutsch! Wer mich kennt, kann meine entsprechende Motivation dazu mit Sicherheit ableiten ... Aber es kam alles ganz anders. Bärbel Wolf war genau das Gegenteil zu meinen vorgenannten Gedanken: eine Frau, die selbst von Fibromyalgie betroffen ist. Die so redet, wie ihr der "Schnabel" gewachsen ist, mit richtig schönem Berliner Dialekt, und die uns als Gruppe von Anfang an akzeptiert und in das Gespräch einbezogen hat, halt eine Vorsitzende so richtig zum „Anfassen“!

Wir haben vieles über die Vorstandsarbeit erfahren, wie z.B. das Erstellen der ganzen Informationsbroschüren, die Kontaktpflege mit den Krankenkassen, das Beantragen von Fördergeldern etc., auch, dass der Vorstand absolut ehrenamtlich arbeitet. Besonders wichtig ist es, den Verband mit seinen Aufgaben und Zielen noch mehr bekannt zu machen und somit mehr neue Mitglieder zu gewinnen, damit u. a. auch weiterhin die ganzen Informationsbroschüren kostenlos an die Mitglieder abgegeben werden können. Bärbel Wolf wünscht sich, dass über die Erkrankung Fibromyalgie mehr in der Öffentlichkeit gesprochen wird, und dazu gehört auch, dass wir unseren Dachverband stark machen und ihn dann als deutschlandweites „Sprachrohr“ genießen können.

Wichtig waren für Bärbel Wolf aber auch die Erfahrungen, die wir als Betroffene tagtäglich machen. Und auch kleine Lösungen wurden besprochen, wie z.B. das Bauchatmen (denn die Atmung ist immer vorhanden), wenn man nicht immer auf Schmerzmedikamente zurückgreifen kann oder mag. Über die Ernährung (basenreich) haben wir uns auch unterhalten, ebenso über Bewegung etc. Jede/r von uns muss seinen eigenen Weg finden, mit seiner Fibromyalgie umzugehen. Mal gelingt es sehr gut, manchmal aber auch gar nicht.

Mir persönlich hat Bärbel Wolf gezeigt, dass Fibromyalgie zwar zu uns gehört, aber wir uns deshalb doch nicht dahinter verstecken und nur die Schmerzen aushalten müssen. Unser Leben geht weiter, halt nur auf eine andere Art und Weise. Aber schön soll es für jede/n von uns sein.

Barbara Hehl
Mitglied