Selbsthilfegruppe Bad Belzig erkundet den Fläming
Selbsthilfegruppe Bad Belzig erkundet den Fläming
Der „Fläming“ in Potsdam-Mittelmark des Landes Brandenburg lädt zu allen Jahreszeiten zu herrlichen Ausflügen in die wunderschöne Natur ein. Die vielen Wiesen und Wälder beherbergen zahlreiche Tiere und Insekten sowie Blumen, Gräser und nützliche Pflanzen. Jetzt im Frühjahr ist es besonders interessant zu sehen, wie die Natur überall erwacht und ihr frisches Grün zeigt.
Da einige Mitglieder aus dem Ortsteil Fredersdorf von Bad Belzig kommen, lag es nahe, sich dieses Fleckchen Erde genauer anzusehen, weil Fredersdorf 2023 Sieger im Wettbewerb „Dorf mit Zukunft“ wurde. Die Ehrung dafür fand vor kurzem in Berlin statt. Die Freude war sehr groß und so machten sich zwei Busse mit 80 Bürgern der 350 Einwohner auf den Weg nach Berlin. Auch zum anschließenden Empfang des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier waren sie geladen und brachten die besten Grüße mit. Um uns an der frischen Luft zu bewegen und alles etwas genauer kennenzulernen, wurde ein Pferdegespann aus dem Dorf bestellt. Mit einer großen Kutsche ging es dann hinter dem ehemaligen Schloss los, am Bach entlang auf dem Biberweg. Dieser wird von den Freunden der Freiwilligen Feuerwehr und vielen fleißigen Helfern sowie den Anliegern des Belziger Baches in Ordnung gehalten und für Fußgänger, Fahrradfahrer und kleinere Fahrzeuge gepflegt.
Nach einigen Minuten überquerten wir den Bach. Die instandgesetzte sogenannte „Schlusenbrücke“ verbindet das Bachufer mit den Feldern und Wiesen quer übers Land mit dem Ortsteil Lütte. Unterwegs konnten wir einige Bauern bei den jetzigen Feldarbeiten beobachten und Rinderherden waren auch schon auf der Weide. Spannende Infos erhielten wir über die neuen Methoden in der Feldwirtschaft und Tierhaltung sowie über die Bedeutung des Klimas auch bei uns oder wie Pflanzenschutz betrieben wird. Schließlich werden die Produkte in der Region verarbeitet und vermarktet.
Wer mit Fibromyalgie leben muss, ist auf solche wichtigen Daten angewiesen, damit die Symptome im Zaum gehalten, beziehungsweise Schmerzen und Entzündungsparameter so rückläufig werden können.
In Lütte angekommen, hörten wir die Kirchturmglocke schlagen. Auf dem Weg durch das Dorf kamen wir an Bäcker, Fleischer und Imker vorbei. Dann ging es noch durch den Wald, vorbei an der alten Försterei. Wir konnten die frische Waldluft inhalieren und das Gezwitscher der Vögel hören. An der Pferdekoppel erfuhren wir auch, dass der Wolf im Gelände ist und alle achtsam sind. Zum Glück kam es bisher zu keinen größeren Zwischenfällen. So können auch die Hühner im Freien ihre Eier legen und kleine Enten und Gänse aufgezogen werden.
Über die stillgelegte Bahnstrecke Belzig-Brandenburg ging es dann wieder Richtung Fredersdorf. Die alte Wassermühle von 1441 war in ihrer Schönheit zu sehen und der Kirchturm der alten Backrockkirche ragte über das Dorf.
Am rausgeputzten heutigen Gemeindehaus (früher diente das Gebäude als kleine Dorfschule und später als Erntekindergarten) ging die Rundreise viel zu schnell vorbei.
Ein kleiner Spaziergang führte uns vom neugestalteten Dorfplatz zur Turnhalle (Breitensport, Tischtennis) hin zur Badeanstalt. Diese hat ein Becken für die Nichtschwimmer und ein tiefes Becken für die Schwimmer und wird vom Förderverein gehegt und gepflegt.
Als die Adelsfamilie Oppen seit dem 15. Jahrhundert das Schloss bewohnte, durfte nur ihre Familie das Bad und den dazugehörigen Park nutzen. Nach dem Krieg wurde es Oberschule mit Schulgarten und später Landschulheim. Dann durften alle Kinder und Einwohner mit ihren Gästen das ganze Areal nutzen.
Gern hätten wir noch die Badesaison eröffnet, aber es muss erst der Bademeister dort sein. Bestimmt werden in diesem Sommer auch die Jüngsten bei ihm das „Seepferdchen“ ablegen und vielleicht kommen wir auch zurück, um einige Runden im Wasser zu drehen.
Dies war ein informativer und lehrreicher Nachmittag für uns an der frischen Luft mit viel Bewegung.
Heidrun Jordan
Mitglied SHG Bad Belzig