Zum Hauptinhalt springen

Bericht der Selbsthilfegruppe Olching

| Optimisten 03/2016

Malen als Medium zur Entspannung

Wir alle suchen nach Wegen, so schnell und gut wie möglich unseren Alltagsstress und den oft daraus resultierenden Schmerz hinter uns zu lassen. Dazu steht uns ein großes Repertoire zur Verfügung.

Wer hat nicht schon einmal einen Yoga-Kurs, Qi Gong, Feldenkrais, Meditation usw. ausprobiert? Die Geschmäcker sind verschieden und natürlich auch die Ergebnisse. In unserer Gruppe wurde eine weitere Form zur möglichen Entspannung vorgestellt. Dazu müsst Ihr nicht aus dem Haus, keinen weiteren Kurs buchen, bezahlen und besuchen. Wer Lust hat, kann zu jeder Zeit sich hinsetzen.

Nun, so mancher wird sich fragen: „Was bringt mir das Malen? Ich kann doch nicht malen. Ich war in der Schule nicht gut. Ich habe kein Talent. Macht das Spaß? Kann ich dabei wirklich entspannen?“ Probiere es aus!

1. Uns wird Achtsamkeit empfohlen. Dazu gehört auf jeden Fall, dass ich mir ganz bewusst Zeit nur für mich nehme.

Ich stelle anstehende Pflichten, wie z.B. Bügeln, Geschirrspüler ausräumen usw. einmal hinten an. Die Arbeit läuft nicht davon, und vielleicht geht sie mir dann besser von der Hand, wenn ich entspannt und ruhig bin, als wenn ich diese Pflichten sofort abgehetzt nach einem anstrengenden Arbeitstag noch erledigen muss.

2. Malen macht mir keinen Druck. Es ist egal was ich male, Hauptsache ich tue es. Ich male frei wozu ich Lust habe. Niemand kritisiert mich. Ich werde ruhig und entspanne, mein Geist wird ruhiger, das Gedankenkarussell bleibt irgendwann stehen. Es zählen nur noch Farben und Formen. Es ist klar, dass sich dieser Effekt nicht gleich von Anfang an einstellt. Jeder hat ein anderes Päckchen mit sich zu tragen, jeder hat sein eigenes Tempo. Aber auch hier heißt es „Übung macht den Meister.“ Ich stecke so sehr in meinem Hamsterrad, dass ich es auch wieder erlernen muss, mich zu entspannen. Es klappt früher oder später.

3. Beim Malen besteht die Chance in einen meditativen Zustand zu kommen.

4. Ich lerne wieder Geduld mit mir und meiner Arbeit zu bekommen.

Niemand zwingt mich, ich bin niemandem verpflichtet, welche Entspannungsmöglichkeit ich wähle. Malen ist nur eine davon. Ausprobieren kann nur ich.

Dieses Angebot in unserer Gruppenstunde im Mai hat bei den Teilnehmern großen Anklang gefunden, sodass wir diese Stunde in unserem Jahresplan für 2017 wieder einfügen wollen. Einige haben dies sogar im eigenen Alltag umgesetzt. 

Sieglinde Schmid

Mitglied