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Optimisten Ausgabe 03/2021

Themen
 

  • Mitgliederversammlung und Wahlen
     
  • Fibromyalgie und Entspannung

Vorwort    4
Protokoll Mitgliederversammlung    5
Kassenprüfung 2020 & 2019    9
Jahresbericht 2019    10
Jahresbericht 2020    11
Verabschiedung von Bärbel Wolf    12
Die neuen Mitglieder des Vorstands    19
Herzlichen Dank    21
Die neue Broschüre „Hilfe zur Selbsthilfe“    22

 

Wipfelglück    24
Entspannungsübungen bei Stress    26
Nordic Walking – fit mit zwei Stöcken    32
Was ist Tai Chi?    34
Ein Männlein steht im Walde    38

 

Simulierte Autoimmunstörung provoziert Fibromyalgie Symptome    40
Wie beeinflussen Schmerzen die Schlafqualität?    41
Leitlinie aktualisiert    44
Gedicht Jahrhundertwasser    46
Hypnose in der Schmerztherapie    47
50 Jahre KLINIK OBERAMMERGAU    50
Reizdarmsyndrom    52
Das E-Rezept kommt!    54

 

Kolumne Arbeitsrecht    56
Kolumne Umwelt und Gesundheit    58
Kolumne Unvollkommen vollkommen    60

 

Unsere Hochzeitsreise    62

 

Gruppengründungen im 3. Quartal    63
SHG Berlin I    64
SHG Schönwalde-Glien    65
SHG Hilden-Haan    68
SHG Chemnitz    68

 

Buchvorstellung „Fibromyalgie − Mein Weg“    70

 

Beratungszeiten    73
Mitteilungen aus der Geschäftsstelle    75

 

Terminkalender    77
Impressum    78

 

Ausgewählte Beiträge

  • | Optimisten 03/2021

    Jeder Mensch kann aktiv etwas tun, um seine psychische Gesundheit zu stärken und ständiger Überbelastung entgegenzuwirken – Entspannungsübungen sind bei Stress besonders effektiv. Denn Sie sorgen für Ruhe und innere Ausgeglichenheit. Wir stellen Ihnen die besten Entspannungstechniken vor.

    Warum Entspannungsübungen bei Stress helfen
    Zwar kann es ganz schön sein, nach einem langen Tag die Füße hochzulegen und sich vom Fernseher berieseln zu lassen. Aber seien wir mal ehrlich: So richtig entspannt fühlen Sie sich nach einer solchen Feierabendbeschäftigung nicht. Innere Spannung baut sich nicht von selbst ab. Aktivität ist hier das Zauberwort.

    Es muss nicht gleich der Crosstrainer sein – Entspannungsübungen tun es auch. Bei Stress sind sie eine sanfte Methode, um zur Ruhe zu kommen, Stresshormone abzubauen und die Energiereserven zu füllen. Bei leichten Bewegungsabfolgen, Meditations- und Atemübungen fährt das vegetative Nervensystem herunter. Anspannungen lösen sich, weil Körper und Geist im Moment verweilen und auf eine Sache fokussiert sind.

    Ein weiterer Grund, um nach einem stressigen Tag die Yoga-Matte ausrollen, anstatt es sich auf der Couch gemütlich zu machen: Entspannungsübungen haben in Sachen Stressabbau nicht nur einen kurzzeitigen Effekt. Regelmäßig angewendet, stärken Entspannungstechniken die Widerstandsfähigkeit und helfen dabei, langfristig besser mit Stress umzugehen.

    Von Tai-Chi bis zur Atemtherapie: Die besten Entspannungstechniken bei Stress

    Es gibt zahlreiche Methoden, die Ihnen helfen, zu entspannen und Ihre psychischen sowie körperlichen Ressourcen zu stärken. Probieren Sie aus, welche Entspannungstechniken Ihnen liegen:

    Yoga
    Die unterschiedlichen Übungen kombinieren Körperstellungen („Asanas“), Dehnungen mit Atemübungen. Dadurch werden Körper und Geist gleichermaßen trainiert. Während die Asanas und die tiefen Dehnungen Muskeln, Bindegewebe und Bänder entspannen, schult das kontrollierte Atmen Ihre Achtsamkeit und versetzt Sie in einen Zustand der inneren Ruhe.

    Was ist Yoga?
    Vor rund 2000 Jahren wurde Yoga als Teil der traditionsreichen indischen Gesundheitslehre Ayurveda entwickelt. Das Ziel von Yoga: Seele, Körper und Geist bilden eine harmonische Einheit. Eine Kombination aus speziellen Körperpositionen (Asanas), tiefen Dehnungen und Atemübungen (Pranayamas) soll dabei helfen. Eine kontrollierte Atmung ist dabei ebenso wichtig wie die körperliche Arbeit, um Stress abzubauen und sich zu entspannen.

    Die Wechselwirkung zwischen Psyche und Körper war den Erfindern der fernöstlichen Lehre bekannt. Übersetzt bedeutet Yoga passend „Verbindung“: Wenn die Psyche leidet, kann sich das körperlich bemerkbar machen. Wohlbefinden und die Stimmung leiden dabei. Übungen im Yoga stärken Körper und Geist daher gleichermaßen.

    Yoga und seine positive Wirkung auf die Gesundheit
    Als spirituell-religiöse Praxis ins Leben gerufen, ist Yoga heute in der westlichen Welt eine der beliebtesten Methoden zum Stressabbau und zur Stärkung des Körpers. Das hat gute Gründe: Yoga sorgt gleichzeitig für Entspannung, innere Ausgeglichenheit, einen straffen Körper und eine aufrechte Haltung.

    Yoga kann aber noch viel mehr, denn es …

    ... bringt Gelassenheit und Ruhe im Alltag.

    ... stärkt die Körperwahrnehmung und die Achtsamkeit.

    ... wirkt sich positiv auf die Schlafqualität aus.

    ... löst Verspannungen und Blockaden im Körper.

    ... steigert die seelische Ausgeglichenheit.

    ... verbessert die Konzentrationsfähigkeit.

    ... fördert die Beweglichkeit und Spannkraft des Körpers.

    ... dehnt und kräftigt die Muskeln, Sehnen und Bänder.

    ... wirkt antioxidativ und stärkt die Immunabwehr.
     

    Tai-Chi
    Beim Tai-Chi führen Sie bestimmte Bewegungen der Kampf- und Bewegungskunst ganz bewusst und konzentriert aus. Das steigert die Lebensenergie und stärkt die Selbstwahrnehmung. Das sensibilisiert Sie für die körperlichen Frühwarnsignale von Stress. 

    Tai Chi basiert auf Bewegungsabläufen, die langsam und konzentriert, fast meditativ ausgeführt werden.

    Was ist Tai-Chi
    Tai Chi – auch Tai-Chi-Chuan oder „Schattenboxen“ genannt – ist ursprünglich eine Kampfsportart aus China und gehört – genau wie Qigong – der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) an. Beim Tai Chi wird die sogenannte Lebensenergie (chinesisch „Qi“ oder „Chi“) gestärkt, was sich positiv auf die Gesundheit auswirken soll. Ein ganz besonders wichtiger Aspekt ist die eigene Körperwahrnehmung. Durch die richtige Atmung und bewusst geführte Bewegungen kann die Lebensenergie laut der Tai-Chi-Lehre nämlich erst richtig fließen.

    Tai-Chi-Übungen steigern die Lebensenergie, harmonisieren die Körperkräfte, stärken die Körperbeherrschung und bewirken eine mentale Entspannung. Das glauben Sie nicht? Vielleicht sollten Sie es ganz einfach einmal selbst ausprobieren!

    Vorteile von Tai Chi
    Es gibt verschiedene, positive Auswirkungen, die Tai Chi auf den Körper und auch den Geist haben soll. Schließlich ist es in China nicht umsonst ein anerkannter Volkssport. Tai Chi bewirkt unter anderem:

    • Erhöhung der Körperwahrnehmung und Korrektur von Haltungsfehlern
    • Entspannung der Muskulatur durch die weiche und geschmeidige Durchführung der Tai Chi Übungen
    • Stärkung der Rückenmuskulatur und Entlastung der Wirbelsäule
    • Positive Auswirkung auf den Kreislauf dank der geübten tiefen Bauchatmung
    • Beruhigung des Nervensystems
    • Mentale Entspannung
       

    Qigong
    Diese asiatische Entspannungsmethode basiert darauf, die Lebensenergien (das „Qi“) zurück in die richtigen Bahnen zu lenken. Das Ergebnis: Spannungen werden abgebaut und das Körperbewusstsein gesteigert.

    Was ist Qigong?
    Qigong vereint Elemente des Kampfsports, wird allerdings mit langsamen, fließenden Bewegungen ausgeführt. Manche verstehen Qigong daher als eine Art meditative Bewegungsform.

    Übersetzt bedeutet Qigong so viel wie „Arbeit am Qi“ (auch „Chi“ genannt, „tschi“ ausgesprochen). Dabei bezeichnet „Qi“ die universelle Lebenskraft, die nach den Vorstellungen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) durch die Meridiane, die Leitbahnen des Körpers, fließt. Krankheiten entstehen nach Auffassung der traditionellen chinesischen Medizin durch eine Störung des Energieflusses. Eine Harmonisierung des Flusses (Qis) – etwa durch Sportarten wie Qigong oder Tai Chi – hat daher eine heilende Wirkung. Mithilfe spezieller Übungen soll hier das Qi in die richtigen Bahnen geleitet werden.

    Vorteile von Qigong: Auswirkungen auf Körper und Geist
    Qigong eignet sich sehr gut, um die eigene innere Ruhe wiederzufinden, die Gesundheit zu stärken, sich zu konzentrieren und die Körpermitte zu stabilisieren. Folgende positive Aspekte sind bei regelmäßiger Ausübung zu erwarten:

    • Verbesserung der Lebensqualität
    • Abbau von inneren Spannungen und Muskelverspannungen
    • Verbesserte Wahrnehmung des Körpers und seiner Empfindungen (Beschwerden)
    • Beruhigung des Geistes und mentale Entspannung
    • Abbau von Ängsten und psychischen Belastungen
    • Bessere Beweglichkeit der Gelenke
    • Stärkung der Rückenmuskulatur und Entlastung der Wirbelsäule
    • Positive Auswirkung auf den Kreislauf dank der geübten tiefen Bauchatmung

     

    Progressive Muskelentspannung
    Stress und Verspannungen können sich gegenseitig verstärken. Die Progressive Muskelentspannung setzt genau hier an: Im Liegen oder Sitzen spannen Sie nacheinander die Muskeln verschiedener Körperregionen an, um sie kurz darauf wieder zu entspannen. Mit dieser Entspannungsmethode lassen sich innere Unruhe, Erregungszustände und Verspannungen lindern.

    Stress und Muskelverspannungen können sich gegenseitig verstärken. Die progressive Muskelentspannung, auch progressive Muskelrelaxation (PMR) genannt, setzt genau hier an: Lockere Muskeln entspannen die Nerven und erleichtern dadurch die Stressbewältigung.

    Was ist Progressive Muskelentspannung?
    Muskeln entspannen und anspannen, das ist die Grundlage der Progressiven Muskelentspannung. Die Methode wurde von Edmund Jacobson, einem amerikanischen Arzt, entwickelt. Er fand heraus, dass seelische Erkrankungen mit einer Anspannung der Muskeln in Verbindung stehen können. Die gezielte Entspannung der Muskeln wiederum verringerte bei seiner Entdeckung die Aktivität von Nerven, zugleich nahm auch die psychische Anspannung ab.

    Wann ist Progressive Muskelanspannung anzuwenden?
    Regelmäßig durchgeführt lernt der Patient, seinen Körper besser zu kontrollieren. Er wird zunehmend fähig sein, die auf natürliche Weise vorhandene Muskelanspannung bewusst zu reduzieren und psychische Entspannung herbeizuführen.

    Das Verfahren hilft deshalb unter anderem bei Angststörungen, Stress, aber auch bei Kopf- oder Rückenschmerzen. Darüber hinaus kann die Progressive Muskelentspannung bei diesen Beschwerden geeignet sein:

    • Psychische Belastung, Stress und/oder Burn-out-Syndrom
    • Stressbedingter Bluthochdruck und Herzbeschwerden
    • Schlafstörungen
    • Neurodermitis und Schuppenflechte
    • Muskelverspannungen und Haltungsschäden
    • Magen- und Darmstörung
    • Spannungskopfschmerz und Migräne
    • Ängste und depressive Stimmung

     

    Autogenes Training
    Auch das autogene Training basiert auf der Wechselwirkung zwischen Körper und Geist und wirkt wie eine Selbsthypnose. Indem Sie sich auf den Körper konzentrieren, suggerieren Sie sich selbst (autogen) eine tiefe Entspannung. Das vegetative Nervensystem, das für Atmung, Blutdruck und Kreislauf zuständig ist, wird dadurch positiv beeinflusst.

    Was ist autogenes Training?
    Das autogene Training wurde ursprünglich bekannt durch den Psychiater Johannes Heinrich Schultz, der sich in den 1930er-Jahren erstmals mit der besonderen Form der Selbsthypnose beschäftigte. Bei seiner Arbeit mit bestimmten Hypnose-Techniken fand er heraus, dass einige Patienten in der Lage waren, sich durch Selbstbeeinflussung in einen entspannten, tranceähnlichen Zustand zu versetzen. Diesen Vorgang nannte er „autogenes Training“.

    Auswirkung von autogenem Training auf Körper und Psyche
    Wer das autogene Training richtig durchführt, kann dadurch Körperfunktionen wie Pulsschlag, Durchblutung und Atmung…

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  • | Optimisten 03/2021

    Zum Waldbaden braucht es nicht viel. Für das Wellnessvergnügen reichen Bäume und der Wunsch, die Schönheit der Natur wahrzunehmen.

    Ich bade im Wald? Ich bade im Wald! Mittendrin. Die Vögel zwitschern, die Äste knacken und die Sonne blitzt durch die Zweige. Ich rieche das Moos, spüre die frische Luft und sauge die ätherischen Öle der Bäume ein, Wohlgefühle breiten sich aus. Ich könnte schreien vor Glück. „Na, schrei doch“, ruft mir Heidi Heigl zu und lacht. „Hier hört dich keiner. Nur die Tiere und Pflanzen.“

    Die 52-Jährige ist Naturcoach und begleitet mich beim Waldbaden im Bayerischen Wald. „In der Natur kommen die großartigsten Gedanken und Ideen.“ Heidi Heigl weiß, wovon sie spricht. Schließlich ist sie im Bayerischen Wald aufgewachsen und kennt die besonderen Kräfte der Natur. „Die totale Freiheit im Wald, ohne Begrenzung von Wänden, regt die Kreativität an.“ Und Kreativität ist das, was ich gerade brauche, um in einem neuen Lebensabschnitt durchzustarten. Nach mehr als 15 Jahren habe ich meinen Job im öffentlichen Dienst gekündigt. Diese grundlegende Veränderung in meinem Leben hat mich ein wenig aus der Bahn geworfen.

    Heidi Heigl läuft in gleichmäßigen Schritten neben mir her. „In der Natur kommt der Geist zur Ruhe. Der Kopf wird klar, sobald wir in Bewegung sind.“ Aber bloß nicht Hetzen. Beim Waldbaden gibt es kein Ziel, man entschleunigt en passant. Gemeinsam staunen wir über eine Schnecke, die sich gemächlich ihren Weg bahnt. „Wir können von der Natur so viel lernen und auf unser Leben übertragen.“ Man muss nur mit offenen Augen durch den Wald gehen.

    Nach drei Stunden Weg zeigt das Bad im Wald erste Wirkungen. Mein Gehirn beginnt anders zu arbeiten. Die Sinnesorgane laufen auf Hochtouren. Ich sehe, fühle, höre anders im Wald. Oder bilde ich es mir nur ein? Der Autor und Wirtschafts-Coach Jörg Romstötter kann meine Erfahrung bestätigen. „Es ist schwer, im Alltag zu bestehen und uns aus dem quirligen Strom herauszunehmen und es zuzulassen, da draußen in der hastenden Welt einfach mal nicht dabei zu sein. Nur ist das die einzige Möglichkeit, seinen eigenen, gesunden, kreativen und kraftvollen Tritt zu finden“, schreibt er in seinem Buch „Das vergessene Wunder“ über das kreative Potenzial der Natur.

    Die Japaner haben dieses Wunder schon länger wiederentdeckt. Waldtherapie ist dort seit den 80er-Jahren en vogue und fester Bestandteil des dortigen Gesundheitssystems. An Hochschulen des Landes wird erforscht, welche Lösungen der Wald für stressbedingte Krankheiten parat hat.

    Im Wald ist Stress für uns kein Thema und wir machen erstmal eine Pause. Heidi Heigl breitet eine Decke aus. Es gibt Pfefferbrezen, Radieschen, Tomaten und Käse. Eine richtige Brotzeit auf einer Waldlichtung. Es schmeckt herrlich. Ich lehne mich zurück und dann schlafe ich ein. Einfach so. Auf dem Rückweg erklärt mir Heidi Heigl, wie ich die positiven Effekte des Waldbadens mit in meinen Alltag nehmen kann. Wichtig ist es, sich Ruheoasen zu schaffen. Einfach mal eine Tasse Tee trinken, ein paar Seiten in einem guten Buch lesen oder Musik hören. Das kann schon helfen, wenn gerade mal keine Gelegenheit ist, um im Wald zu baden.

    Autorin:
    Stefanie Opitz
     

     

    Interview mit Herrn Prof. Dr. Andreas Michalsen:Herr Prof. Dr. Michalsen ist Chefarzt der Abteilung Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus Berlin und Inhaber der Stiftungsprofessur für Naturheilkunde der Charité-Universitätsmedizin Berlin.

     

    Was bewirkt Waldbaden?
    Das Grün der Bäume, die Geräusche des Waldes, die aromatischen Öle in der Luft und die Bewegung haben eine entspannende Wirkung. Beim Waldbaden sinkt der Blutdruck und der Puls wird langsamer. Gleichzeitig atmet der Mensch tiefer, seine Verdauungsorgane arbeiten besser und die Waldluft regt das Immunsystem an. Im Gehirn werden Zentren aktiviert, die für Glücksgefühle und Stressreduktion zuständig sind.

    Was ist der Unterschied zu einem Waldspaziergang?
    Der Unterschied ist nicht so groß. Beim Waldbaden kommt es darauf an, sich ganz auf den Wald einzulassen. Also keine Probleme wälzen oder die Leistung auf dem Schrittzähler kontrollieren. Am besten ist es, mindestens zwei- bis dreimal pro Woche für jeweils mindestens eine halbe Stunde in den Wald zu gehen.

    Tut es auch der Stadtpark?
    Untersuchungen haben gezeigt, dass kleine Sträucher nicht die gleiche Wirkung haben wie Wälder. Aber allein der Anblick von Baumgrün hat eine gute Wirkung. Patienten, die nach einer OP ins Grüne schauen, genesen schneller als andere, die nur eine Steinwand sehen. Das Schauen auf Grün scheint eine archaische Programmierung zu sein, es tut uns gut.

     

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  • | Optimisten 03/2021

    ROTE NASEN ist eine internationale künstlerische Organisation, in 11 Ländern vertreten, die Menschen Lebensfreude und ein Lachen schenkt, wenn sie es am meisten brauchen.

    „Wir bringen Lebensfreude, Hoffnung und Zuversicht. Wir glauben an die Kraft menschlicher Gefühle und richten unseren Fokus auf das, was uns als Menschen verbindet, nicht auf das, was uns trennt. Wir können über uns selbst lachen und greifen nach den magischen Momenten, die unsere Fröhlichkeit und Zuversicht stärken“ so ROTE NASEN Deutschland e.V.

    Liebe Mitglieder der DFV,

    vor längerer Zeit haben wir zu dieser Veranstaltung eingeladen. Das Thema ist immer noch sehr aktuell. Es handelte sich um ein „besonderes“ Gruppentreffen. Denn hier waren die Mitglieder aus Schönwalde/Glien dabei und wir haben Bärbel besonders lustig kennen gelernt. Lachen macht nicht nur Spaß, sondern nimmt auch Ängste und regt die Selbstheilungskräfte an.

    ROTE NASEN Clowns nehmen die Angst, bringen Mut und schenken während ihrer einfühlsamen Clown-Visite Freude und Zuversicht. Ihre Medizin ist der Humor!

    Lachen stärkt das Immunsystem, Lachen wirkt gegen Stress

    Ärzte und Psychologen haben längst erkannt: Durch Clown Visiten werden erfolgreich die Heilkräfte auch chronisch kranker Patienten unterstützt. Außerdem trägt Lachen zu einer Steigerung der Lebensqualität bei – damit die Freude am Leben nicht verloren geht.

    Bri-sch-itt…, Bri-sch-itt… wie Bardoooot!
    Mit diesem großen Vorbild vor der Nase empfing uns das Energiebündel Brischitt, wirbelte viel Staub auf und war ganz SCHÖN frech. Seit 2001 ist diese “Dame” Wahlberlinerin, aber im Herzen immer noch mit ihrer Heimat Österreich verbunden. Nicht im Clown Kostüm oder bunt bemalt, sondern ziemlich bieder mit Jeans und T-Shirt wollte …Bri-sch-itt… uns das Lachen bringen.

    Ihr richtiger Name ist Maria Gundolf. Sie ist Schauspielerin, Comedian und Theaterpädagogin. Durch Improvisationskunst bringt sie auf einfühlsame Art Humor und Lachen in Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und zu uns. 

    Bri-sch-itt… möchte Lebensfreude schenken
    Ihr Ziel ist es, Menschen mit der Kraft des Humors zu stärken und ihnen in schweren Zeiten neuen Mut und Lebensfreude zu schenken.

    Bri-sch-itt… möchte, dass wir neue Kraft sammeln
    Humor und Lachen öffnen die Tür zu innerer Lebenskraft. Kranke und leidende Menschen brauchen überall solche stärkenden und befreienden Momente, um wieder neue Zuversicht und neuen Mut zu sammeln.

    Bri-sch-itt… lehrt uns lächeln
    60 Sekunden mit dem Mund Smiley machen lenkt von Grübeln und Ärger ab. Nicht kürzer! Nicht länger! 
    Mehrmals täglich angewandt macht es gesund, entspannt und steigert das Immunsystem. Gleichzeitig senkt es das Schmerzempfinden und erhöht die Selbstheilungskräfte. Lächeln baut Stress ab und schüttet wertvolle Glückshormone aus. Durch das Lächeln bekommt unser Gehirn ein positives Signal und ist leistungsfähiger. Auch mal ein Lob annehmen ohne Gegenkommentar, kann man lernen.

    Bri-sch-itt… beginnt
    Mit viel Husch und Hui, auch mit Wusch und Wau ging es darum, im Kreis stehend, zu Lachen und seinem Gegenüber mal in die Augen schauen. Bei vielen ging das nicht so leicht aus dem Mund und mancher hat sich auch versprochen. Derjenige bekam als erster die Lacher auf seine Seite. Wir lachten über unsere kleinen Fehler und die der anderen. Letztlich steckt Lachen immer wieder alle an.

    Lachen kann auch brenzlige Situationen entkrampfen. So gab Bri-sch-itt kleine Anekdoten ihrer Clown Visiten aus Krankenhäusern und Senioreneinrichtungen zum Besten, einfach mal ganz anders reagieren, z.B. Rote Nase aufsetzen, tanzen, den anderen den Spiegel vorhalten.

    Bri-sch-itt… arbeitet für die Organisation Rote Nasen,
    damit die Freude am Leben nicht verloren geht.

    Wir dankten Bri-sch-itt für einen wundervollen Nachmittag. Es haben 21 Personen teilgenommen.

    Danke für die Finanzierung durch die Schwenninger Betriebskrankenkasse!

    Monika Richter
    SHG Berlin I

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  • | Optimisten 03/2021

    Die 24.Challenge war da. Ich schickte sie, mit einem Schreiben von mir, an unsere Gruppenmitglieder.

    Ich habe unsere Gruppenmitglieder gebeten, mir doch bitte mal ein Feedback über die Challenges zu geben. Aber es kamen wie immer KEINE Rückmeldungen.

    Dann jedoch meldete sich Katrin. Sie wollte vor Öffnen meiner letzten Mail die Bestätigung, dass die Mail von mir kam. Ich hatte ausnahmsweise von einer anderen Adresse geschrieben.
    Nachdem sie im Anschluss meine Zeilen gelesen hatte, nahm Sie nun auch einen Stift zur Hand und schrieb. Es dauerte nicht lange, als nun diese eine Mail mit dem gefragten Feedback von Katrin kam. Ich war sehr gerührt über dieses, dieses einzige Schreiben. Und dieses Schreiben möchte ich hier zum Lesen geben:

    Hallo Mechthild,

    heute mal ein kleines Feedback von mir. Auch ich habe an der Vorstandswahl teilgenommen und das, obwohl ich mein Enkelkind zur Betreuung hier hatte. Ich weiß, dass ich öfter mal Termine sausen lassen muss, weil es mir nicht so gut geht.

    Aber es war mir wichtig an diesem Tag dabei zu sein. Es war sehr interessant und vor allem sehr emotional. Die ganzen Kommentare aus gesamt Deutschland haben mir gezeigt, wie wichtig die DFV für uns Betroffenen alle ist. Die „kleine Bärbel“ war echt der Hammer.

    Vor der Arbeit des Vorstandes und der aller helfender Hände der DFV habe ich Hochachtung. Ich weiß nicht, wie Ihr alle immer wieder diese Kraft aufbringt, trotz der Krankheit.

    Mir fehlt oft die Kraft oder auch der Elan überhaupt etwas zu tun. Selbst das Schreiben in der Gruppe ist nicht wirklich was für mich. Aber so geht es mir auch im privaten Bereich.

    Von den Challenges habe ich anfangs nicht so viel mitbekommen, da ich zu sehr mit mir selbst und damit, mein Leben irgendwie am Laufen zu halten, beschäftigt war. Ich habe diese zwar gelesen, mir auch Gedanken dazu gemacht, aber dazu etwas zu schreiben, das ist dann leider wieder ein Problem für mich. Es tut mir leid und ich werde daran arbeiten.

    Rückblickend kann ich folgendes über die Challenges berichten:

    Das mit dem Brot backen war sehr interessant, ist für mich aber nichts, da ich sehr selten Brot esse. Und die Zuckerfrei-Challenge ist für mich Alltag. Leberwickel kenne ich von den Fastenkuren und die mache ich tatsächlich auch ab und an. Obwohl ich sehr trockene Schleimhäute habe, hat es mich beim Lesen dieser Challenge doch sehr geschüttelt. Das konnte ich einfach nicht mitmachen. Wir haben so ein Nasenspülgerät, und mein Mann benutzt das auch regelmäßig, aber ich habe nach dem ersten Versuch noch mehr Probleme mit der Nase gehabt als vorher. Und schon der Gedanke, reines Öl in den Mund zu nehmen, sorgt bei mir für einen Würgreflex. Also auch das war leider nichts für mich.

    Auch die aktuelle Challenge kann ich leider nicht ausprobieren. Alles was kalt ist bereitet mir Schmerzen. Ach ja, dann war da noch das Tanzen. Tolle Sache, aber meine Füße machen da momentan nicht mit.

    Der Gedanke daran macht mich total traurig. In der Reha bin ich bei einer Tanztherapiestunde weinend zusammengebrochen, als mir klar wurde, wie wichtig tanzen mal in meinem Leben war und dass es jetzt gar nicht mehr geht. Auch jetzt beim Schreiben laufen mir dir Tränen und deshalb werde ich jetzt aufhören Vielleicht ist das auch ein Grund, warum ich so selten schreibe, weil mir dabei immer wieder bewusst wird, wie sehr sich mein Leben in den letzten Jahren verändert hat.

    Liebe Grüße

    Katrin
     

    Nachdem ich diese Zeilen gelesen hab, bedankte ich mich bei ihr. Ich hatte aber noch eine Frage an Katrin auf dem Herzen:
    „Verlang ich zu viel? Ich möchte doch nur nicht, dass wir uns immer weiter von uns als Gruppe entfernen.“

    Katrin antwortete noch einmal:

    „Hallo Mechthild, ich fand es eigentlich erschreckend, dass nur so wenig zur Wahl waren. Sonst wollten auch so viele dabei sein. Und so eine Fahrt finde ich viel anstrengender. Meine Enkelin hat sich auf jeden Fall gefreut. Sie durfte in der Zeit ihren Disney Film schauen.“

    Und NEIN, Du verlangst NICHT zu viel. Ich kommentiere auch nicht alles, aber ab und an kann sich jeder mal melden. Corona hat schon so vieles kaputt gemacht und Kontakt halten ist nicht so einfach.“

    Mechthild Döcke
    Stellv. Gruppensprecherin
     

    Wissenswertes über Schönwalde-Glien:

     

    Die Kleinstadt Schönwalde-Glien liegt im Bundesland Brandenburg und gehört zum Landkreis Havelland. Die Gemeinde mit rund 9800 Einwohnern besteht seit 2003 und umfasst sieben Ortsteile. Der größte Ortsteil Schönwalde-Siedlung liegt südlich des Havelkanals und grenzt unmittelbar an Berlin-Spandau.

    Zu den Sehenswürdigkeiten gehört neben mehreren barocken Kirchen und Gutshäusern der 135 Meter hohe Perwenitzer Fernsehturm. Er ist das höchste Gebäude des Landkreises Havelland.

     

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  • | Optimisten 03/2021

    Das erste Gruppentreffen nach Corona war ein geteiltes Treffen. Wir durften nur mit zehn Personen in den Raum, diesen dafür aber vier Stunden nutzen. So fand in zwei Gruppen ein reger Austausch statt.

    Die Hoffnung, vier Wochen später mit mehr als zehn Personen ein Treffen durchzuführen, zerschlug sich leider schnell. Also wurde die Gruppe wieder geteilt.

    Diesmal hatten wir Überraschungsgäste. Frau Fröhlich stattete uns mit Felix Fröhlich einen Besuch ab. Sie leben seit Beginn der Coronapandemie bei einem Mitglied unserer Gruppe. Herzlich wurden sie aufgenommen.

    Lächeln breitete sich in den Gesichtern der Gruppenteilnehmerinnen aus. Die beiden wanderten von Schoß zu Schoß. Frau Fröhlich durfte beim Schreiben helfen. Es war eine lustige, aufgelockerte Stimmung.

    Zum Ende der Gruppenstunde half Felix Fröhlich noch, einen Wunsch aus der „Box der guten Wünsche“ zu nehmen.

    Alle freuen sich schon auf den Besuch der beiden bei zur nächsten Gruppenstunde.

    Susanne Stump
    Gruppensprecherin
    Beauftragte für Selbsthilfegruppen
    Beisitzerin im Vorstand

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  • | Optimisten 03/2021

    Mit dieser Situation galt es auch bei uns in der Gruppe nach Alternativen zu suchen, um unser monatliches Treffen trotzdem durchführen zu können. 2020 waren die Bedingungen einfacher als 2021, sodass wir heute rückwirkend von einem Gruppentreffen berichten möchten.

    So ergab sich ein Treffen im Arial des Wasserschlosses Klaffenbach bei Chemnitz am 09.06.2020. Das Wetter war an diesem Tag mittelprächtig um den geplanten Nordic-Walking-Lauf in Angriff zu nehmen. Da aber eine Teilnehmerin unserer Gruppe zu Fuß sehr eingeschränkt war, wir sie aber gern bei uns mit einbeziehen wollten, probierten wir es mal als Alternative mit medizinischem Qi Gong (Duftübung). Die angrenzende Park- und Grünanlage gab uns die vorgesehene kurze Sauerstoffdusche durch einen Spaziergang und dann die Möglichkeit, ein neues Schmerzbewältigungs- und Entspannungsverfahren kennenzulernen. Aus einem Klinikaufenthalt brachte diese Idee unsere Gruppensprecherin mit, aber auch im Internet kann man sich informieren und Übungen dazu finden.

    In der Theorie werden, bei den Duftübungen, 36 Organe zum Ausscheiden von verbrauchtem Qi benutzt; daher werden fast alle Übungen bis zu 36-mal wiederholt. Der Körper wird, in Verbindung mit einem entspannten Körper und ruhigem Geist, über die Bewegungen in Schwingung versetzt. In der ersten Stufe soll der Körper zur Entgiftung und zur Verbesserung des Energieflusses angeregt werden.

    Wir stellten uns im Halbkreis mit dem erlaubten Abstand auf und unsere Gruppenleiterin begann mit den Erläuterungen und „seltsamen Begriffen“. Beginnend über ein leichtes Klopfen an Arm, Rumpf, Kopf, werden zunächst am Anfang bestimmte Meridiane aktiviert. Um die Bewegungen besser zu verinnerlichen, wurden zu jeder einzelnen Bewegung eine Assoziation hergestellt. Es stellte sich heraus, dass unsere Vorstellungen vom Qi Gong sich in keinster Weise bestätigte, denn die Bewegungen im „Duft Qi Gong“ sind einfach zu erlernen. Durch ihre „lustigen Benennungen“ ist die Reihenfolge einprägsam und es macht sogar Spaß. Die Konzentration, der Atemrhythmus als auch die Übungen werden locker, entspannt und gleichmäßig ausgeführt. Die Reihenfolge der Bewegungen war ohne groß darüber nachzudenken möglich, nur mit leichter Anstrengung verbunden, was jeder für sich selbst wahrnehmen konnte.

    Sogar ein Schmunzeln war auf jedem Gesicht zu sehen. Mit einem Ausstreichen an den Meridianen wurde das Duft Qi Gong beendet. Und somit ist unsere illustre Runde auch den anderen Spaziergängern aufgefallen. Nun liegt es an uns, wie intensiv wir dies selbst betreiben. Vorteilhaft wäre, morgens und abends diese Übungen durchzuführen. Ergebnisse zur Wirkungsweise werden wir im Gruppen-Chat austauschen.

    Nach sportlicher Betätigung gab es auch einen Abschluss unseres Gruppentreffens. Dies war möglich im Hotel „Almenrausch“ in Neukirchen. Trotz Corona bedingter Auflagen, die für den Wirt Pflicht und nicht einfach waren, konnten wir es auch noch zu einem kulinarischen Abschluss dieses gelungenen Treffens bringen. Auch hier stellten wir wieder fest, wie wichtig es doch ist, dass Zusammensein zu pflegen, um Ruhe, Kraft, Gelassenheit und Zuversicht für unseren Alltag tanken zu können.

    Heike Reinhardt
    Mitglied der SHG Chemnitz

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